Der „Akki – Aktion & Kultur mit Kindern e.V.“ und sein kulturelles Bildungsprofil

Christoph Honig

Akki heißt „Aktion & Kultur mit Kindern“ und ist ein als freier Träger der Jugendhilfe anerkannter gemeinnütziger Verein. Akki ist als außergewöhnliche Jugendkunstschule ein außerschulischer Lernort der kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche. Die Kulturaktivitäten von Akki finden statt in den eigenen Räumen, aber auch mobil im ganzen Stadtgebiet, im Stadtteil Oberbilk, in Schulen, Kultur- und Kindereinrichtungen.

Der Verein hat sich auf die Konzeption und Realisierung von kulturellen Bildungsprojekten spezialisiert, die er seit 1985 zu unterschiedlichen Themen und in vielgestaltigen Formaten kurz-, mittel- und langfristig mit den unterschiedlichsten Zielgruppen und Anlässen durchführt.

Akki erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 1996 den „Sonderpreis des Deutschen Kulturpreises der Stiftung Kulturförderung München“ und 2006 den Kulturpreis „Mixed up“ für sein innovatives Konzept der Kulturarbeit im Rahmen der „Offenen Ganztagsschule“.

1. Grundidee

Als Einrichtung kultureller Bildung versucht Akki den programmatischen Dreieck „Aktion“ – „Kultur“ – „mit Kindern“ durch die Entwicklung von innovativen Methoden und einer Didaktik für nicht-formale Bildungsprozesse voranzutreiben und dabei die Diskussion um „Kulturpädagogik“ und „ästhetische/kulturelle Bildung“ durch Theorie- und Praxisbeiträge zu bereichern.

Aktion

Akki konzipiert und realisiert ausschließlich kulturelle Aktionen & Projekte: themenzentrierte, zeitlich begrenzte und zielgerichtete, bzw. produktorientierte pädagogische Settings, die als Gelegenheiten für Selbstbildungsprozesse einen dynamischen Verlauf nehmen.

Kulturprojekte realisieren sich nicht in schulanalogen Vermittlungsstrukturen, sondern in offenen Werkstätten, Ateliers und Labors, die möglichst viele Personen, Materialien, Medien, Ressourcen und Orte aktivieren und einbeziehen, die für die Erarbeitung des Themas erhellend sind. Jedes Projekt ist sozialräumlich eingebunden und wirkt durch seine lebensweltlichen Bezüge nachhaltig auf individuelle Entwicklungs- und Bildungsprozesse.

Kultur

Jeder Gestaltungsprozess ist eine kulturelle Leistung: individuell, kollektiv, oder sozial. Sie bedarf ästhetischer Kompetenz, Handlungswissen und sozialer Erfahrungen. Die aktive Mitgestaltung unserer Zivilgesellschaft ist ebenso eine kulturelle Kompetenz, wie die persönliche Lebensbewältigung oder die intensive Auseinandersetzung mit hochkulturellen Medien und Ausdrucksformen.

Gelegenheiten des Erwerbs dieser notwendigen Kompetenzen sind u. a. die kindlichen Formen des Spiels, der spielerischen Aneignung von Welt und der aktiven Welterschließung. Kunst und künstlerische Arbeit vollziehen analoge Prozesse der Weltkonstituierung mit künstlerischen Mitteln, Ausdrucksformen und Medien. Die Verbindung von beidem beflügelt und befördert sich gegenseitig: Kultur im Spiel.

…mit Kindern

Partizipation ist nicht nur ein Postulat des Kinder- und Jugendhilfegesetztes (§ 8 KJHG), sondern auch die Basis gelebter Soziokultur und die zentrale Voraussetzung nachhaltig wirkender Selbstbildungsprozesse. Jedes Akki-Projekt ist eine Gelegenheit zur individuellen Einlassung, zur ästhetisch-kulturellen Auseinandersetzung und zur sozial-kommunikativen Ausgestaltung des Projektthemas.

Akki setzt seine konzeptionellen Grundideen in fünf sehr unterschiedlichen Handlungsfelder und Angebotsformen um:

  1. große und kleine Kulturprojekte
  2. interaktive Ausstellungen für Kinder
  3. die Medienwerkstatt Clipper
  4. einen Kostümfundus
  5. eine Offene Ganztagsschul-Kooperation in Duisburg-Walsum

1.1 Kulturprojekte

Stellvertretend für die Vielzahl unterschiedlicher Projektthemen, -reihen und –formate seien hier nur die prominentesten Projekte vorgestellt, die typisch für Akki sind:

Düsseldörfchen

Zu den bundesweit bekanntesten Kulturprojekten gehören u.a. „Düsseldörfchen – Stadt der Kinder“. Immer in den Sommerferien veranstaltet der Verein im Auftrag des Jugendamtes und im Rahmen der Düsseldorfer Stadtranderholung („Düsselferien“) ein großes Ferienprojekt, bei dem über 270 Kinder im schulpflichtigen Alter eine eigene Stadt bauen und nach eigenem Verständnis gestalten. Kein Projekt ist wie das andere. Jedes „Düsseldörfchen“ steht unter einem anderen Schwerpunktthema: Mal geht die Reise ins Mittelalter, mal in die Zukunft. Mal macht Düsseldörfchen Theater, mal Politik.

In dieser dreiwöchigen „Stadt der Kinder“ gibt es nicht nur ein Rathaus mit einem gewählten Bürgermeister oder einer Bürgermeisterin, sondern auch zahlreiche Firmen, Geschäfte und Kultureinrichtungen. „Hoch & Tief“ hilft beim Bau des Eigenheims in der Innenstadt. Die passenden Möbel werden von der Fabrik geliefert. Im Autowerk entstehen skurrile Fahrzeuge, kleine Flitzer und Taxis. Das Modehaus und der Juwelier kümmern sich um das Outfit der Bürger und Bürgerinnen. Während im Stadttheater und im Zirkus für das Bühnenprogramm geprobt wird, probiert das Restaurant neue Rezepte aus. Eine eigene Zeitung von Kindern für Kinder erscheint täglich und das Videostudio produziert ebensolche Filme für das Kino.

2014 steigt die Teilnehmerschaft auf 350 Kinder. Anlass genug, dass Konzept zu überarbeiten und eine Großstadt mit zwei Stadtteilen zu gründen. Die „Altstadt“ repräsentiert die idyllische Kleinstadt mit engen Gassen, kleinen Fachwerkhäusern, Handwerkskünsten und Liebe zum Detail. Die „Neustadt“ steht für das „Moderne“ und idealisiert alles Neue. Gebaut wird hoch hinaus in zeitsparender Plattenbauweise. Der Straßenverkehr (alles Seifenkisten) fließt im rechteckigen Wegenetz. Die Gleichzeitigkeit von Veranstaltungen in dieser Spielstadt mit ihren vielen attraktiven dezentralen Ereignisorten thematisiert „Urbanität“ als Alltagserfahrung von Kindern. Weitere Informationen

Bilder am Himmel

Ebenso bekannt ist das herbstliche Drachenbauprojekt „Bilder am Himmel“ auf der Düsseldorfer Rheinwiese. Über 400 Kinder und Künstler gestalten an 5 Tagen im Herbst gemeinsam große fliegende Bilder, die in einer abschließenden „fliegenden Ausstellung“ präsentiert werden. Da täglich wechselnde Teilnehmer mitwirken, sind die neun offenen Bau- und Malwerkstätten dieses Kulturprojektes konstruktionsanalog konzipiert. Alle Werkstätten folgen den Bauschritten, die, in der richtigen Reihenfolge absolviert, zum perfekten Flugdrachen führen. Projektziel ist die „fliegende Ausstellung“, die am Ende der Woche zu bewundern ist. Dann erheben sich alle gebauten und mit Künstlern gemeinsam bemalten Flugobjekte über den Köpfen des Publikums und präsentieren sich in ganzer Pracht und Kreativität vis á vis der Düsseldorfer Altstadt-Front. Dieser Moment ist eine ganz besondere ästhetische Erfahrung, die tief beeindruckt und lange in Erinnerung bleibt. Weitere Informationen

Kulturforum Oberbilk – Schauplatz für Kinder- und Jugendkultur im Stadtteil

Zeigen, was man drauf hat, sehen, was alles möglich ist… Die Akkibühne bietet Präsentationsanlässen für Tanz, Musik, Film, Theater, Fotografie und Kunst. Mitmachen können Schulklassen, AGs, Ganztagsschul-Gruppen, Vereine, Tanzstudios, Freizeit- und Kultureinrichtungen oder privat organisierte Gruppen aus ganz Düsseldorf. Wer immer etwas beisteuern möchte, ist dazu herzlich eingeladen.

Showtime - Forum für Tanz, Musik und mehr

Von nachgemacht bis selbst erfunden, gecovert oder komponiert, von neustem Trend bis Tradition, von Mainstream bis zu eigenwilligem Experiment – die kulturelle Praxis der Düsseldorfer Kinder und Jugendlichen ist genauso vielfältig, wie die Orte, an denen sie entsteht. Showtime ist deshalb ein facettenreiches Nummernprogramm, quer durch alle Genres von über 600 Aktiven  aus Schulen, Vereinen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Mitmachen können Solisten, Orchester, Chöre, Bands und Tanzgruppen im Alter von 6 – 16 Jahren. Zur Auswahl stehen zwei Wochenenden mit 6 Showblöcken. Für die vier „open house“-Shows können sich alle melden, die Stadtteilshow bevorzugt Einrichtungen und Schulen aus Oberbilk und Flingern. Die „Mix“-Show ist offen für alle und alles. Neben Tanz und Musik können hier auch kurze Theaterszenen, Akrobatik, Zauberstückchen, Filmclips und vieles mehr gezeigt werden.

Näher dran – im Stadtteil

Wer nicht fragt, bleibt dumm – sagt die Sesamstraße. Antworten auf Fragen gibt es oft in der Nachbarschaft – sagt Akki. Und so sammelt der Verein die neugierigen Fragen der Kinder und versucht, Antworten im Stadtteil, bei Handwerkern, Geschäftsleuten und in Werkstätten zu finden. Meistens klappt´s. Kleine Workshops, sehr anschaulich, konkret und zum selbst Ausprobieren: näher dran und nebenan. Zusammen mit dem „Kinderspielhaus” in Flingern und der „Bau Kinder Kultur” in Bilk können insgesamt 13 unterschiedliche Fragen jährlich beantwortet werden.

Offenes Atelier – jährliches Kunstprojekt mit wechselnden Schwerpunkten und Medien.

Innerhalb einer (Ferien-) Woche gestalten ca. 50 – 75 Kinder im schulpflichtigen Alter Objekte, Skulpturen und interdisziplinäre Performances für den Skulpturengarten im Südpark neben dem Akki-Haus. Unterstützt werden die teilnehmenden Kinder von bis zu 10 Künstlern und Künstlerinnen, die sich in ihrer Arbeit mit Natur-, Raum und Bewegung auseinandersetzten. Die kunstinteressierten Teilnehmer lernen nicht nur die künstlerische Persönlichkeit, sondern besonders die ästhetische Produktionsweise der teilnehmenden Künstler kennen und erleben aus erster Hand den künstlerischen Gestaltungsprozess. Weitere Informationen

Sommertheater im Park

Die kleine Theater-Reihe im Park neben dem Akki-Haus (Oberbilk) findet zunehmend großen Anklang. Die Idee ist einfach: Zwischen zwei Obstbäumen wird der rote Vorhang gespannt und das Publikum sitzt auf der schattigen Wiese: Fertig ist das Open Air-Theater für Kinder und Familien. Immer sonntags, immer ohne Eintritt und immer um 15.00 Uhr im Südpark. Bei schlechtem Wetter im Akki-Haus nebenan.

1.2 Mitmach-Ausstellungen

Seit 1994 entwickelt und realisiert Akki speziell konzipierte Mitmach-Ausstellungen für Kinder zu unterschiedlichen Themen. Zu den bekanntesten gehören: „Schon gehört? – Klang, Musik, Geräusch“, und „Die Mitmachmaschine“, „Wachsen“, „Lichtspiele“, „Luffft“. Seit 2013 neu im Programm ist die Ausstellung „hää?“ zum Thema Sprache, Verständigung, Kommunikation. Weitere Informationen

Kernidee des kulturpädagogischen Konzeptes ist es, „Learning by Doing“, Erfahrungslernen zu ermöglichen. Mitmach-Ausstellungen bauen auf die Eigenaktivität der BesucherInnen. Sie bieten viel Raum für eigenständiges Hantieren, lustvolles Experimentieren, für entdeckendes Lernen und für kreatives Um- und Mitgestalten.  Daher werden für jede Ausstellung über zwanzig unterschiedliche Objekte konzipiert und der Ausstellungsraum als spezifischer Lern- und Aneignungsraum geplant. Die Ausstellungsobjekte elementarisieren spezifische Aspekte und typische Merkmale des Themas und bieten sie in robuster Konstruktionsart zur spielerischen Auseinandersetzung an. Die inhaltliche Vernetztheit aller Objekte im thematisch inszenierten Raum ist das konzeptionelle Prinzip des kulturpädagogischen Setting.

Die interaktiven Ausstellungen von Akki sind begehrte Wanderausstellungen und waren schon im Deutschen Museum (München), bei der Expo 2000, im Kindermuseum „Labyrinth“ Berlin, Lehmbruck-Museum Duisburg und in zahlreichen Kindermuseen im Bundesgebiet zu sehen. Weitere Informationen

1.3 Medienwerkstatt „Clipper“

In der Medienwerkstatt „Clipper“ erfahren junge Düsseldorfer ab 17 Jahren tatkräftige Unterstützung, wenn es um die Umsetzung eigener Film-Ideen geht. Jungfilmer und an Medienberufen interessierte Jugendliche nutzen den „Clipper“ für ihre berufliche Entscheidung, für filmästhetische Experimente oder als erste Anlaufstelle für die Umsetzung eigener Filmgeschichten. Die Medienwerkstatt „Clipper“ ist ein wichtiger Kooperationspartner im Netzwerk Schule, Jugend, Kultur. Weitere Informationen

Die ganzjährig geöffnete Medienwerkstatt “Clipper” ist für Kinder und Jugendliche in Düsseldorf ein bewährter Anlaufpunkt bei der Realisierung eigener Filmideen. Auch Schulen und außerschulische Bildungseinrichtungen nehmen die medienpädagogischen Dienste von „Clipper” gern in Anspruch  bei der Umsetzung eigener Medienprojekte und Filmvorhaben.

Zusätzlich zum offenen Werkstattbetrieb und zu den zahlreichen Videoworkshops für Kinder und Jugendliche führt das Team von „Clipper” größere und sehr spannende Medienprojekte durch, die jährlich wechseln und sich an den Interessen der Zielgruppe orientieren. Für das Jahr 2012 wurde beispielhaft folgendes Medienprojekt geplant:

Akki-TV – 50 junge Leute zwischen 10 und 16 Jahren heben ihren eigenen TV-Sender aus der Taufe.

Nach der morgendlichen Frühkonferenz machen sich die Reportage-Teams auf den Weg. Die Crew der Daily-Soap startet mit den Dreharbeiten. Die Redaktion recherchiert Nachrichten, während sich die Techniker um Licht, Ton und die Kameras kümmern. Bis 15.00 Uhr muss alles soweit fertig sein, dass die Generalprobe starten kann und um 15.30 Uhr startet dann die tägliche Live-Sendung, zu der natürlich Freunde und Familie herzlich eingeladen sind.

Kölner Strasse Düsseldorf

Spannend und einzigartig ist auch dieses Clipper- Internet-Projekt über die zentrale Shopping-Straße in Oberbilk. Weitere Informationen

1.4 Kostümfundus & Service

Der Kinder-Kostümfundus mit seinen über 1000 unterschiedlichen Kostümen ist Teil des Dienstleistungsgedanken von Akki. Die Kostüme stehen allen Schulen, Kindertageseinrichtungen und Kulturinstitutionen, aber natürlich auch Privatpersonen für Kinderfeste, Projekte und Theateraufführungen mit Kindern zur Verfügung. Mit diesem Service verbunden ist eine informelle Beratung und Begleitung zahlreicher Kulturprojekte in den jeweiligen Einrichtungen.

1.5 Offene Ganztagsschule Duisburg-Walsum

Ein relativ junges Arbeitsfeld ist die Kooperation mit einer Duisburger Grundschule im Rahmen des Programms „Offene Ganztagsschule Duisburg“. An dieser Schule realisieren wir in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ein innovatives und außergewöhnliches Konzept. Es bemüht sich, die außerschulischen Qualitäten kulturpädagogischer Projektarbeit in Schule und in die Organisationsstrukturen der offenen Ganztagsschule zu übertragen. Im Rahmen von künstlerischen Workshops erarbeiten sich die teilnehmenden Kinder zusammen mit Künstlern eigene Erfahrungen und Inhalte im Umgang mit künstlerischen Ausdrucksmedien. Weitere Informationen

Das gesamte Jahr wird unter ein Leitthema gestellt, dessen Teilaspekte, Motive und Inhalte sich in den einzelnen Spielangeboten, in den künstlerischen Workshops und offenen Werkstätten wiederfinden. Die eingeladenen KünstlerInnen, Fachkräfte und ReferentInnen illustrieren mit ihren Könnerschaften die Möglichkeiten des Themas und erarbeiten mit den Kindern gemeinsam kreative Lösungen.

Die Akki-Werkstätten finden an 4 Tagen in der Woche statt, jeweils von Montag bis Donnerstag. Insgesamt vier künstlerische Workshops von 4 bis 6 Wochen Dauer werden im Schuljahr realisiert. Zu jedem Workshop werden KünstlerInnen unterschiedlicher Disziplinen eingeladen, mit Kindern gemeinsam Lösungen zu entwickeln und fantastische Ideen real werden zu lassen. Zirkusvorstellungen oder Theateraufführungen, Seifenkistenparcours oder Einrad-Shows, Reisen in neue Umwelten oder Geräusch-Inszenierungen sind in diesen Workshops entstanden.

Alle Angebote am Nachmittag (14.00 – 16.00 Uhr) sind für die Kinder optional. Sie können sich an und in den arbeitsteilig organisierten künstlerischen Workshops gestalterisch, handwerklich oder organisatorisch beteiligen oder ein offenes Spielangebot nutzen. Wann, wo, wie viel und wie lange sie in den jeweiligen Aktivitäten mitwirken, bleibt Entscheidung der Kinder. Während der täglichen Anfangsrunde werden alle Optionen kurz vorgestellt, so dass die Kinder einen Überblick erhalten und sich entscheiden können, in welcher Gruppe sie mitwirken wollen.

2. Das Besondere an Akki

In unseren Projekten verfolgen wir folgende Leitlinien und Prinzipien.

2.1 Fürs Leben lernen

Fürs Leben lernen gelingt dort am besten, wo im Leben gelernt werden kann. Kindern sind aber leider oft wichtige Zugänge versperrt, Erfahrungsgelegenheiten genommen und Zusammenhänge verschlossen. Akki inszeniert mit jedem Projekt neu interdisziplinäre und vielgestaltige Lernräume, in denen Kinder all das lernen können, was sie wissen wollen und brauchen können. Sie lernen dabei, sich selber zu organisieren, ihr Wissen selbständig zu mehren, Zusammenhänge zu entdecken und Probleme, die sich stellen, eigenständig und kreativ zu lösen. Spielerisch erwerben Kinder bei Akki wichtige Schlüsselkompetenzen, die für ihr späteres Leben von großer Bedeutung sind.

Kunst und Kultur als Schulstoff und Unterricht ist in den letzten 30 Jahren immer wieder stark kritisiert worden. Akki siedelt seine Kulturarbeit, die Vermittlung von künstlerischen Themen, kulturellen Traditionen und die Förderung der kindlichen Kreativität bewusst nicht in oder an der Schule, sondern außerhalb der Schule an. In authentischen Räumen, mit echten Zusammenhängen und Verwendungszwecken, und ausgestattet mit kompetentem Personal und ausreichendem Material erleben Kinder die Qualitäten kultureller Ausdruckformen freiwillig und aus ersten Hand. Die gewonnenen Erfahrungen wirken daher nachhaltiger und spielen für die weiter Entwicklung der Kinder eine große Rolle.

2.2 Partizipation: Selbermachen ist gefragt

In den von Akki speziell für jedes Thema und Projekt eingerichteten Werkstätten machen alle teilnehmenden Kinder ganz besondere, sehr individuelle Erfahrungen. Allen gemeinsam jedoch ist, dass sie nach eigenen Vorstellungen aktiv werden können und sich kreativ und handlungsorientiert mit dem Projektthema auseinandersetzen können. Die Mitgestaltung und aktive Einbeziehung der Kinder wird bei Akki großgeschrieben. Dieses Partizipations-Konzept von Akki ist eine wesentliche Grundlage für alle Aktivitäten des Vereins. Denn nur durch eigene Erfahrungen, durch aktives Mitgestalten wird man kompetent, und lernt sich und seine Umwelt kennen. Akki schafft immer wieder aufs Neue originelle Gelegenheiten zur Selbst-Bildung.

2.3 Kinder & Künstler

Die Zusammenarbeit zwischen Kindern und Künstlern organisiert Akki jenseits aller Formen, die vom Kunstunterricht in oder an Schulen bekannt sind: In offenen Ateliers, Werkstätten und Studios, die speziell eingerichtet und ausgestattet werden, erarbeiten Kinder mit Künstlern gemeinsam künstlerische und kreative Produkte. Der (benachbarte) „Skulpturengarten im Südpark“ bezeugt die Produktivität der Zusammenarbeit und die Intensität der Erfahrung. Denn Kinder lernen hier mehr als den Umgang mit Farben. Sie erleben, wie Kunst entsteht, wie Künstler arbeiten, und was eine kreative, schöpferische Gestaltung zu leisten vermag.

2.4 Vernetzung

Akki ist ein wichtiger Knotenpunkt im informellen kommunalen Netzwerk der außerschulischen und schulischen Bildungseinrichtungen. Akki konzipiert seine Veranstaltungen immer auch für die erfolgreiche Nutzung durch Schulen aller Art, durch Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen und durch Kulturinstitute der Stadt Düsseldorf. Die meist kostenfreie Teilnahme erleichtert die Beteiligung aller Gruppen und Institutionen. Akki versteht seine Arbeit als profiliertes Angebot eines kulturpädagogischen Netzwerkes und beteiligt sich praktisch und konkret bei der aktuellen Diskussion um eine kommunale Bildungslandschaft für Kinder und Jugendliche.

Zu den engen und wiederholten Netzwerk-Partnern zählen:

Weitere Informationen finden Sie auf:


Zitiervorschlag

Honig, Christoph (2014): Der „Akki – Aktion & Kultur mit Kindern e.V.“ und sein kulturelles Bildungsprofil. In: sozialraum.de (6) Ausgabe 1/2014. URL: https://www.sozialraum.de/der-akki-aktion-kultur-mit-kindern-e-v.php, Datum des Zugriffs: 26.04.2024