Stärkung früher Bildung durch Vernetzung im Sozialraum: Das Bundesprogramm „Elternchance ist Kinderchance“

Lena Correll, Karsten Kassner, Julia Lepperhoff

1. Einleitung: Die Bedeutung des Sozialraums für frühkindliche Förderung und Bildung

In den ersten Lebensjahren ist die Familie der zentrale Ort für die Betreuung, Bildung und Entwicklung von Kindern. Eltern initiieren Lernprozesse im Alltag und legen den Grundstein für formelle Bildungsprozesse. Zugleich sind bereits kleine Kinder zunehmend in unterschiedliche außerfamiliale Bildungszusammenhänge eingebunden. Neben Angeboten der Familienbildung, die sie gemeinsam mit ihren Eltern wahrnehmen, sind dies vor allem Einrichtungen institutioneller Kinderbetreuung. Familien sowie öffentliche Einrichtungen und Angebote ergänzen sich somit in ihrer Bedeutung für frühkindliche Bildungsprozesse (vgl. Schüpbach/von Allmen 2013; Fröhlich-Gildhoff 2013).

Für viele der außerfamilialen Bildungsangebote und -einrichtungen gilt, dass sie im unmittelbaren Wohnumfeld oder im Stadtteil situiert sind. Insofern besteht ein wesentlicher Ansatz der Unterstützung frühkindlicher Bildung darin, gezielt Aktivitäten zur Bildungsbegleitung zu entwickeln und umzusetzen, die den Sozialraum als Handlungsraum der Familien stärker einbeziehen (vgl. Deutscher Verein 2007). Ein Sozialraum lässt sich dabei verstehen als „Bezeichnung für ein bestimmtes Gebiet oder Quartier, (…) welches aus der Innenperspektive der Bewohner bestimmte Gemeinsamkeiten aufweist, die unter bestimmten Umständen zu einer Situationsdefinition des ‚Wir‘ führen können“ (Schumann 2004, 323). Damit verbunden ist „eine professionelle Betrachtungs- und Bearbeitungsweise, die die Adressat/innen verstärkt in ihren Relationen zur Umwelt begreift“ (Fehren 2011, 442). Zur Sozialraumorientierung gehören die Orientierung auf die Betroffenheit von Individuen oder Gruppen, der Vorrang aktivierender Arbeit, die Ressourcenorientierung, zielgruppen- und bereichsübergreifend angelegte Aktivitäten sowie die Vernetzung und Integration der unterschiedlichen institutionellen Akteure (vgl. Hinte 2009; Hinte/Treeß 2007; aktuell: Hinte 2014).

Wird Sozialraumorientierung auf das Handlungsfeld der frühkindlichen Bildung übertragen, sind vor allem drei Aspekte zu berücksichtigen: Erstens muss angesichts des geringen Alters von Kindern in der Phase der frühkindlichen Bildung der Einbezug der Eltern gesichert werden. Denn die Kinder werden in diesem Alter nur über ihre Eltern erreicht und auch die Nachhaltigkeit von Lern- und Bildungsprozessen kann lediglich über die Ansprache, Einbindung und Begleitung von Eltern sichergestellt werden (vgl. u. a. Boos-Nünning 2011; Liegle 2006; NUBBEK 2013). Kinder sind in dieser Phase noch nicht so systematisch im Blick öffentlicher Institutionen (wie später durch die Schulpflicht) und Entwicklungsrisiken oder bildungsbezogene Probleme lassen sich kaum ohne die Mitwirkung der Eltern erkennen und bearbeiten. Durch die analytische Perspektive auf einen sozialen Raum lässt sich diese Problematik entschärfen und gerade die alltagsbezogene, beiläufige Kommunikation von und mit Eltern besser etablieren, da Familien in „ihren“ Räumen wahrgenommen werden sowie Verhalten und Nutzungsroutinen der Zielgruppe der Eltern erfasst werden können.

Eine verstärkte Sozialraumorientierung der Eltern- und Familienbildung sollte zweitens gewährleisten, dass die Bandbreite der erreichten Eltern deutlich erweitert wird. Die Forschung zu diesem Feld zeigt, dass vor allem die „klassischen“ Angebote der Eltern- und Familienbildung in aller Regel durch „Mittelschichtsfamilien“ genutzt werden. Demgegenüber kann die „räumliche Nähe zum Familienalltag (…) vor allem im Hinblick auf wenig bildungsgewohnte Zielgruppen ausschlaggebend dafür sein, ob ein Angebot der Familienbildung überhaupt wahrgenommen und ein Bezug dazu aufgebaut wird“ (ifb 2010, 227). In diesem Zusammenhang wird in internationalen Studien auch die Bedeutung von aufsuchender Elternarbeit für frühe Förderung und frühkindliche Erziehung betont (vgl. OECD 2009, 181). Insofern kann die sozialräumliche Orientierung der Eltern- und Familienbildung dazu beitragen, ungleiche Lebens- und Bildungschancen von Kindern zu einem gewissen Grad zu kompensieren. Im Blick sind damit insbesondere sozioökonomisch benachteiligte Familien und/oder ein Teil der Kinder mit Migrationsgeschichte aus dritter oder vierter Generation. Bildungsbegleitung ist somit auch als ein Beitrag zur Armutsprävention zu verstehen (vgl. Meier-Gräwe 2009; Meier-Gräwe 2013).

Die Sozialraumorientierung trägt drittens der Erkenntnis Rechnung, dass Bildung vor allem im Kontext stattfindet und für erfolgreiche Bildungsprozesse vielerlei Akteure zusammenwirken: „Bildungsprozesse erfolgen (…) im Wechselspiel von formellen und informellen Prozessen und in unterschiedlichen sozialen Zusammenhängen. Sie können deshalb kaum durch eine Institution allein befriedigend gestaltet werden und auch aus diesem Grund sind bessere Bildungschancen und Bildungsergebnisse bei einem funktionierenden Zusammenspiel verschiedener Institutionen zu erwarten“ (Mack/Stolz 2006 zit n. Baumheier/Warsewa 2010, o. S.). Kinder lernen nicht nur in Kindertagesbetreuung und Schule, sondern auch an vielen weiteren Lernorten. So belegen Fend u. a. (2004), dass beispielsweise außerschulische Bildungsangebote (z. B. Vereine, Musikschulen) vielfältige Bildungsprozesse befördern und zentrale Erfahrungen für den weiteren Lebensverlauf vermitteln. Auch in der frühen Phase der (Bildungs-)Förderung ist der Netzwerkgedanke weiterführend, denn eine lediglich auf Kinder und Eltern zentrierte Perspektive greift letztendlich zu kurz: „Es stellt sich somit nicht nur die Frage, wie man das jeweilige Kind, sondern vor allem auch, wie man sein Umfeld fit machen kann“ (Lanfranchi 2006, 128, zit n. Meier-Gräwe 2009, 32). Familienunterstützende bzw. -ergänzende Einrichtungen wie Familienbildungsstätten, Kindertagesstätten oder Familienzentren können für Kinder und ihre Eltern in schwierigen Lebenslagen eine Art „strukturelle zweite Heimat“ darstellen (vgl. Lanfranchi 2006, 135).

Der Bundesregierung knüpft an die Idee der Sozialraumorientierung an und legt selbst Programme auf, die diesem Gedanken folgen, indem sie institutionelle und soziale Ressourcen des Sozialraums für die Unterstützung von Familien stärker als bisher heranziehen. Wir konzentrieren uns im Weiteren auf das von 2011 bis 2014 durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (im Folgenden: BMFSFJ) geförderte Programm „Elternchance ist Kinderchance – Elternbegleitung der Bildungsverläufe der Kinder“, welches zum Ziel hatte, frühe Bildungsprozesse von Kindern präventiv zu begleiten und zu unterstützen (zu weiteren Programmen früher Förderung, siehe z. B. Correll/Hiemenz/Lepperhoff 2012; Correll/Lepperhoff 2013). Unser Beitrag beleuchtet, inwiefern es den im Rahmen des Bundesprogramms u. a. geförderten Modellprojekten „Elternbegleitung Plus“ gelungen ist, eine stärkere Sozialraumorientierung von Akteuren frühkindlicher Bildung zu etablieren (vgl. auch Kassner/Correll/Lepperhoff 2015). Zu diesem Zweck wird im Weiteren ein Überblick über die Ziele des Bundesprogramms sowie deren praktische Umsetzung durch die Modellstandorte im Sozialraum gegeben. Dabei stehen sowohl der Umfang der Vernetzungsaktivitäten als auch die Formen lokaler Vernetzung im Rahmen des Bundesprogramms „Elternchance ist Kinderchance“ im Zentrum[1]. Abschließend wird ein Fazit gezogen und es werden in einem Ausblick kurz Perspektiven einer sozialräumlich konzipierten Eltern- und Familienbildung skizziert.

2. Die Modellstandorte „Elternbegleitung Plus“ im BMFSFJ-Bundesprogramm „Elternchance ist Kinderchance“

Mit dem Bundesprogramm „Elternchance ist Kinderchance – Elternbegleitung der Bildungsverläufe der Kinder“ wurde auf die präventive Wirkung der Familienbildung für positiv verlaufende Bildungs- und Entwicklungsprozesse von Kindern gesetzt. Neben der Weiterqualifizierung von rund 6.000 Fachkräften aus der Eltern- und Familienbildung zu Elternbegleiterinnen und Elternbegleitern, die Eltern bei der frühen Förderung und frühkindlichen Bildung ihrer Kinder unterstützen, zielte das Bundesprogramm vorrangig auf Vernetzung und Kooperation von für die Bildungsbegleitung relevanten Akteuren im Sozialraum. In diesem Zusammenhang wurden 100 Modellstandorte „Elternbegleitung Plus“ gefördert, um im Sozialraum der Familien die Kooperationen zwischen Eltern und den im Erziehungs- und im Bildungsbereich verantwortlichen lokalen Akteuren (z. B. Kita, Schule, Institutionen der Eltern- und Familienbildung) aus- und so ein Netzwerk von Eltern- und Familienbildungsangeboten aufzubauen. Dadurch sollten sich langfristig regionale bzw. lokale Bildungsräume entwickeln bzw. verfestigen. Die Modellstandorte waren dabei besonders in der Nähe zu je einer der 4.000 „Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“ aktiv und bauten entsprechende Kooperationsstrukturen auf oder führten diese fort[2]. Darüber hinaus erprobten sie zielgruppenspezifische Zugangswege und gewannen neue Zielgruppen für die Familienbildung[3]. Die sozialräumlichen Bezüge, in denen die Modellprojekte „Elternbegleitung Plus“ tätig waren, können als „sozial benachteiligte Quartiere“ bezeichnet werden, divergieren ansonsten aber stark. Die 100 Modellstandorte waren auf alle Bundesländer verteilt; in jedem Bundesland war mindestens ein Modellstandort vertreten[4]. Mehrheitlich lagen die „Elternbegleitung Plus“-Standorte in Großstädten (41 Einrichtungen) oder in mittelgroßen Städten mit 20.000 bis 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern (43 Einrichtungen). Kleinere Orte und ländliche Gebiete waren dagegen weniger stark vertreten (16 Einrichtungen).

Die geförderten 100 „Elternbegleitung Plus“-Standorte umfassten ein breites Spektrum an Einrichtungen aus dem Bereich der Familienbildung und der frühkindlichen Bildung. Neben 34 Familienbildungsstätten und 27 Familienzentren wurden 16 zum Teil erweiterte Kindertagesstätten (12 Kitas und weitere vier Kitas mit integriertem Familienzentrum) gefördert[5]. Darüber hinaus gab es weitere „Elternbegleitung Plus“-Projekte an sechs Mehrgenerationenhäusern, an drei Elternschulen/bzw. -seminaren, drei Beratungsstellen (Familienbüro, Jugendberatungsstelle, Sozialpsychologische Beratungsstelle), einer Einrichtung einer türkischen Gemeinde und einer Volkshochschule.

Kennzeichnend für die Modellprojekte war, dass die oben aufgeführten Faktoren sozialraumbezogener Arbeit im Programm „Elternchance ist Kinderchance“ Berücksichtigung gefunden haben: eine Orientierung an den Betroffenen, in diesem Fall den Eltern bzw. Familien, ebenso wie eine starke Fokussierung auf niedrigschwellige und aufsuchende Arbeit sowie auf Vernetzung und Kooperation unterschiedlichster Akteure im Sozialraum (vgl. Kassner/Correll/Lepperhoff 2015, 8). Die Ziele des Programms entsprachen weitgehend den drei Kriterien, die oben als zentral für die Übertragung der Sozialraumorientierung auf das Handlungsfeld der frühkindlichen Bildung herausgestellt wurden:

Einbezug der Eltern: Eine zentrale Zielsetzung des Bundesprogramms „Elternchance ist Kinderchance“ und der durch die „Elternbegleitung Plus“-Standorte durchgeführten Modellprojekte bestand darin, Eltern durch Bildungs-, Begleitungs- und Beratungsangebote bei Themen der kindlichen Entwicklung und bei Erziehungsthemen zu unterstützen. Angebote der Modellstandorte für Eltern, Kinder und andere Erziehungsverantwortliche sollten um Bildungsaspekte erweitert werden. Dadurch sollten Eltern stärker für die Bedeutung von Bildungsprozessen im familialen Alltag sowie insgesamt für die Bildungsverläufe ihrer Kinder (Eintritt in eine Kindertagesstätte, Übergang in die Grundschule) sensibilisiert werden.

Bandbreite der bisher erreichten Eltern deutlich erweitern: Um neue Elterngruppen zu erreichen und eine längerfristig angelegte Zusammenarbeit mit diesen Eltern zu etablieren, sollten neue Ansprachekonzepte erprobt werden. Insbesondere galt es, Eltern in ihren unterschiedlichen Lebenslagen und verschiedenen Bildungshintergründen gerecht zu werden. Im Fokus stand daher die Schaffung neuer und passgenauer Zugangswege. Hierzu wurden Angebote und Formate entwickelt und erprobt, die einen besseren Zugang zu Familien mit Migrationshintergrund, deren Familiensprache nicht Deutsch ist, sowie bildungsbenachteiligten und armutsgefährdeten Familien ermöglichen sollten. Zentral waren niedrigschwellige bzw. aufsuchende Angebote, die darauf zielten, eine Beziehung herzustellen, Vertrauen aufzubauen und die Familien für weitere inhaltliche Angebote und eine längerfristige Zusammenarbeit zu gewinnen.

Bildung im Kontext: In dieser Hinsicht bestand eine wesentliche Zielsetzung darin, die sozialraumbezogene Zusammenarbeit der frühen Bildung und Familienbildung mit Bildungsakteuren und familienbezogenen Diensten vor Ort zu stärken, wie beispielsweise mit Kindertagesstätten oder Jugendämtern. Durch die Vernetzung verschiedener Familienbildungsangebote über Institutionen und Einrichtungen hinweg bzw. durch kooperative Strukturen der Angebotserbringung sollten Bildungsräume „vor Ort“ für Eltern leichter zugänglich gemacht werden. Insgesamt stand somit die Öffnung der Modellstandorte in den Sozialraum im Fokus, um Vernetzungs- und Umsetzungsstrukturen zur Bildungsbegleitung und -beratung vor Ort zu etablieren. Die sozialraumbezogene Netzwerkarbeit der Modellstandorte sollte durch den Auf- und Ausbau von Informations- und Austauschstrukturen mit Akteuren der örtlichen Bildungslandschaft sowie mit Politik und Verwaltung vorangetrieben und verstetigt werden.

2.1 Einbezug der Eltern und Bandbreite der durch Bildungsbegleitung erreichten Eltern

Die Modellstandorte erreichten von 2012 bis Ende 2014 eine große Anzahl an Familien. Von Beginn der Förderung des Programmbereichs „Elternbegleitung Plus“ in 2012 bis zum Ende des ersten Halbjahres 2014 konnten insgesamt knapp 103.000 Personenkontakte realisiert werden[6]. Dabei konnten die Standorte die Anzahl der Kontakte über die Jahre noch steigern. Deutlicher Zuwachs konnte vor allem bei der Zielgruppe der Eltern erreicht werden. Zum Ende des ersten Halbjahres 2014 bestand die Hälfte aller Kontakte mit Eltern, davon wiederum 81 Prozent mit Müttern und 19 Prozent mit Vätern.

Dabei gelang es den „Elternbegleitung Plus“-Standorten, die anvisierten Zielgruppen zu erreichen: 60 Prozent der Angebote richteten sich überwiegend oder zumindest teilweise an Familien mit Migrationshintergrund, deren Familiensprache nicht Deutsch ist. So wurden beispielsweise im Bereich der Kindertageseinrichtungen besonders gute Erfahrungen mit neuen Konzepten der gezielten Erstansprache von Eltern aus verschiedenen Nationen gemacht.

Die Verantwortlichen in den Modellstandorten schätzten, dass ein Drittel der erreichten Personen einen Migrationshintergrund hatte und knapp 30 Prozent armutsgefährdete Familien waren. Etwa ein Viertel der Kontakte waren Bildungsbenachteiligte und 15 Prozent der Eltern waren alleinerziehend[7]. Besonders gut gelang die Kontaktaufnahme, wenn ein direkter Bezug zwischen den Fachkräften und den Familien bestand, zum Beispiel über die gemeinsame Sprache oder einen ähnlichen Bildungshintergrund. Dabei spielten Fachkräfte, die selbst über einen Migrationshintergrund verfügen, eine wichtige Rolle in der Bildungsbegleitung der Familien.

Die Modellstandorte erreichten einen Großteil der Eltern und Kinder zunächst durch einzelne Veranstaltungen, wie zum Beispiel einen Informationsabend, und über die Einrichtung von Offenen Treffs bzw. über offene Angebote. 60 Prozent aller Kontakte wurden über Veranstaltungen und offene Formate realisiert. Vor allem über Einzelveranstaltungen konnten viele (neue) Eltern angesprochen und für eine intensivere Begleitung der Bildungsprozesse ihrer Kinder interessiert werden. Obwohl lediglich 20 Prozent der Angebote (Einzel-)Veranstaltungen waren, wurden damit über ein Drittel aller Kontakte der „Elternbegleitung Plus“-Standorte realisiert.

2.2 Angebote und Zugangswege im Rahmen der Bildungsbegleitung

Die 100 Modellstandorte starteten im Jahr 2012 mit insgesamt 338 Angeboten. Die Anzahl der Angebote stieg bis Ende 2014 auf insgesamt 439 Angebote. Im Durchschnitt hielten die einzelnen Modellstandorte 4,4 programmspezifische Angebote vor. Mehrheitlich (bei knapp 70 Prozent der Standorte) lag die Anzahl der Angebote zwischen drei und fünf. Einige Modellstandorte konzentrierten sich dabei ganz gezielt auf wenige Aktivitäten, wie beispielsweise einen Offenen Treff und die in diesem Rahmen stattfindenden weiteren Angebote. Andere Modellprojekte boten eine größere Palette von Angeboten mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten an, die in aller Regel aber in ein Gesamtkonzept eingebunden waren.

Über zwei Drittel der Angebote wurden mit Beginn der Förderung als „Elternbegleitung Plus“-Standort neu entwickelt (69 Prozent); beim verbleibenden knappen Drittel der Angebote handelte es sich um bereits bestehende Angebote der Einrichtungen (31 Prozent), die den Programmzielen grundlegend entsprachen und lediglich angepasst bzw. weiterentwickelt wurden.

Die Zielsetzungen des Bundesprogramms – Einbezug der Eltern sichern, Zielgruppen erreichen sowie Bildung im lokalen Kontext vernetzen und fördern – wurden von den Modellstandorten mittels verschiedener Angebotsformate umgesetzt, die sich wechselseitig ergänzten und zum Teil unmittelbar aufeinander aufbauten. Die Palette der Angebote der Standorte war breit gefächert. Mehrheitlich handelte es sich um Offene Treffs bzw. offene Angebote (knapp ein Drittel aller Angebote), um Kursangebote (fast ein Viertel) sowie um Einzelveranstaltungen (ein Fünftel). Zusammengenommen machten diese drei genannten Angebotsformate drei Viertel aller Angebote der Modellstandorte aus (vgl. Abb. 1).

Abb. 1: Verteilung der Angebotsformate (in Prozent)

Abb. 1: Verteilung der Angebotsformate (in Prozent)

Quelle: Auswertung der Servicestelle Elternchance ist Kinderchance 2014

Offene Treffs bzw. offene Angebote bildeten mit 32 Prozent den größten Anteil an allen Angeboten. Offene Treffs waren ein zentraler Bestandteil der niedrigschwelligen Zusammenarbeit mit Eltern, denn sie zielten auf die Begegnung und den Austausch der Eltern untereinander, oftmals unterstützt durch parallel stattfindende Kinderbetreuung. Darüber hinaus entstand durch diese Angebote für die Modellstandorte die Möglichkeit, unverbindlich mit (neuen) Eltern in Kontakt zu kommen, mehr über sie, ihre Kinder und ihren Familienalltag zu erfahren und sie dadurch auf passende weitere Angebote hinweisen zu können. Hierbei erwies sich die Kontinuität beim pädagogischen Personal als besonders relevant. Insgesamt reichte die Bandbreite von solchen Elterncafés, Elternstammtischen und Frühstückstreffs über spezifische Sprachcafés, Kochwerkstätten bis hin zu offenen Krabbelgruppen, Spielgruppen oder Leseclubs. Offene Angebote waren darüber hinaus beispielsweise offene Sprechstunden und Beratungsleistungen, aber auch Angebote zur Erkundung des wohnortnahen Umfeldes, Vernetzungsbörsen oder Patenprojekte wie zum Beispiel die Vermittlung von Familienpatinnen und -paten.

Kursangebote bzw. feste Gruppen bildeten 23 Prozent aller Angebote der Modellstandorte. Anders als bei den offenen Angeboten standen hier die Wissens- und Kompetenzvermittlung an Eltern und Kinder im Vordergrund. Den Schwerpunkt bildeten wiederkehrende und auf eine längere Dauer angelegte Bildungs- und Unterstützungsangebote rund um die Themen frühkindliche Bildung, Erziehung und Bildungsbegleitung. Dazu zählten zum Beispiel Sprachangebote für Eltern nichtdeutscher Herkunft bzw. Sprachförderangebote für Kinder, zudem die klassischen Angebote der Eltern- und Familienbildung zu Erziehungs- und Bildungsthemen. Darüber hinaus wurden Eltern-Kind-Spielgruppen, verschiedene Bildungs- und Leseangebote für Kinder, Freizeitangebote für Familien, aber auch Kurse zum Thema Gesundheit und Ernährung oder zur Medienkompetenz angeboten. Zudem richteten sich einige Angebote an spezifische Zielgruppen, zum Beispiel Kurse für Eltern mit Migrationshintergrund oder aber auch an Elternmentorinnen und -mentoren im Sozialraum.

20 Prozent der Angebote waren Einzelveranstaltungen. Die Standorte boten eine Vielzahl solcher einzelnen Veranstaltungen an, wie beispielsweise Familien- oder Stadtteilfeste, die unter anderem das Programm der Einrichtungen bei neuen Elterngruppen bekannt machen sollten. Workshops, Elternfortbildungen oder Wochenendseminare waren demgegenüber in der Regel stärker thematisch bezogene Veranstaltungen. Zudem wurden Informationsabende, Fachtage, Vorträge und Bildungsmessen durchgeführt, bei denen Familien pädagogisches und bildungsbezogenes Wissen erlangen konnten. Daneben wurden auch Erlebniswochenenden oder Ausflüge von den Einrichtungen für die Eltern und Kinder angeboten. Mit solchen Veranstaltungsformaten verfolgten die Standorte mehrere Ziele: Es wurde zu Themen der Familienbildung und der elterlichen Bildungsbegleitung informiert und inhaltlich gearbeitet. Darüber hinaus waren sie Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit der Einrichtungen. Zudem boten sie Eltern und Kindern niedrigschwellige Gelegenheiten, die Einrichtungen und die Arbeit der Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter kennenzulernen. Einzelveranstaltungen waren insofern neben Offenen Treffs ein geeignetes und häufig genutztes Format, um neue Personenkreise anzusprechen.

Unter die aufsuchenden Angebote (sieben Prozent aller Angebote) fielen solche, die andere Zugangswege im Sozialraum erprobten, wie zum Beispiel Spielplatzbesuche, Angebote in anderen Einrichtungen, aber auch Neugeborenen-Besuchsdienste, Familienbesuche im Rahmen einer Einzelbegleitung oder die Vermittlung von Familienpatinnen und -paten. Gerade solche aufsuchenden Angebote können als besonders niedrigschwellig gelten und sind geeignet, neue Zielgruppen für Bildungsbegleitung und Familienbildung zu erreichen.

Über die bisher genannten Angebotsformate hinaus, haben die Modellstandorte Beratungsangebote und verschiedene weitere Angebote durchgeführt. Beratungsangebote (acht Prozent aller Angebote) waren vor allem Sprechstunden, Elterngespräche, Coachingangebote, Gruppen- und Einzelberatungen in den Einrichtungen, aber auch Beratungen durch Sozialraumlotsen, die beispielsweise Hilfestellungen bei Formularen und Begleitung bei Behördengängen anboten.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Knapp 60 Prozent aller Angebote der „Elternbegleitung Plus“-Standorte verfolgten einen niedrigschwelligen Ansatz, um es Eltern zu erleichtern, Kontakt zur Einrichtung bzw. zur Elternbegleiterin oder dem Elternbegleiter aufzunehmen. Neben aufsuchenden Angeboten waren dies Offene Treffs bzw. offene Angebote sowie Veranstaltungen, insbesondere wenn sie in anderen Einrichtungen stattfanden.

Zehn Prozent der Angebote schließlich wurden unter der Kategorie Sonstigezusammengefasst (vgl. Abb. 1). Dazu zählen auch die Angebote, die sich explizit auf das Ziel beziehen, Bildung stärker im Sozialraum zu verankern, wie die Vernetzungsarbeit im Sozialraum, aber beispielsweise auch Öffentlichkeitsarbeit, Angebote zur interkulturellen Öffnung der Einrichtungen oder für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und Ehrenamtliche. Ein Familientreffarbeitete beispielsweise eng mit „Stadtteilmüttern“ zusammen – engagierten Migrantinnen, die bei ihren Familienbesuchen die Eltern auch auf ihre Kompetenzen und ihre Verantwortung für die Erziehung und Bildung der Kinder ansprachen.

2.3 Vernetzung von Bildungsprozessen im Sozialraum

Die sozialraumbezogene Vernetzung der Bildungsakteure vor Ort war ein weiteres zentrales Anliegen des Bundesprogramms. Dabei war es nach den Erfahrungen der Standorte von besonderer Bedeutung, dass die Modellprojekte keine Doppelstrukturen schaffen, die in Konkurrenz zu anderen Bildungsakteuren stehen, sondern auf andere Angebote weiterverweisen und die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern intensiveren. Die Standorte beschrieben ihre Funktion als die einer „Schnittstelle, die neue Wege für Bildungsangebote öffnet“. Durch die stärkere Vernetzung im Sozialraum und die Drehscheibenfunktion der Modellstandorte wurde die Sichtbarkeit der Elternbegleitung erhöht, und es wurden neue Zielgruppen erschlossen.

Die große Bedeutung, die die Modellstandorte Kooperation und Vernetzung im Sozialraum beimaßen, lässt sich anhand von folgenden vierFaktoren verdeutlichen: 1) Umfang der Vernetzungsaktivitäten im Sozialraum, 2) Erbringung von Angeboten mit Kooperationspartnern, 3) Angebote zur Verbesserung der Vernetzung und 4) Vernetzung mit kommunalen politischen Akteuren.

Erstens ist festzuhalten, dass die Standorte in ihren jeweiligen Sozialräumen sehr gut vernetzt waren. Wie die nachfolgende Abbildung zeigt (vgl. Abb. 2), kooperierten 87 Prozent der Standorte mit einer „Schwerpunkt-Kita Sprache & Integration“[8]. Dabei arbeiteten 83 Prozent eng mit der benachbarten Schwerpunkt-Kita zusammen, 50 Prozent sogar auf Basis eines Kooperationsvertrags, weitere 14 Prozent im Rahmen einer Zielvereinbarung und 10 Prozent im Rahmen von Arbeitskreisen[9].

Abb. 2: Kooperationen der „Elternbegleitung Plus“-Standorte (in Prozent)

Abb. 2: Kooperationen der „Elternbegleitung Plus“-Standorte (in Prozent)

Quelle: Auswertung der Servicestelle Elternchance ist Kinderchance 2014

Viele Modellstandorte waren zudem in weitere lokale Netzwerke eingebunden. Von besonderer Bedeutung waren hier die Netzwerke Frühe Hilfen, mit denen deutlich mehr als die Hälfte (64 Prozent) der Standorte kooperierte[10]. Auch die Lokalen Bündnisse für Familien waren für viele Modellstandorte ein Netzwerkpartner, mit dem häufig zusammengearbeitet wurde (42 Prozent der Standorte)[11]. Knapp 30 Prozent arbeiteten zudem mit Mehrgenerationenhäusern zusammen, die lokale Anlaufstellen und Begegnungsstätten für Menschen verschiedener Generationen und Herkunftsmilieus sind[12]. Die Kooperation in den Netzwerken fand dabei in aller Regel auf einer weniger verbindlichen Grundlage statt als mit einzelnen Institutionen oder Einrichtungen wie beispielsweise den Schwerpunkt-Kitas. Mehrheitlich waren die Modellstandorte hier Teil eines gemeinsamen Arbeitskreises auf lokaler Ebene. Eine enge Zusammenarbeit bestand hingegen mit Projekten aus Landesprogrammen (22 Prozent) und Stiftungsprogrammen (10 Prozent). Hier war die Zusammenarbeit vielfach wiederum stärker formal über eine Zielvereinbarung oder einen Kooperationsvertrag geregelt.

Ein Beispiel für eine Kooperation mit mehreren Akteuren im Sozialraum ist eine Elternschule. Diese hatte sich, um die Bildungssituation im Stadtteil zu verbessern, mit mehreren Bildungsakteuren im Sozialraum zusammengeschlossen. Bei monatlichen Leitungstreffen des Zusammenschlusses ging es darum, gemeinsam zu besprechen, welche Angebote im Sozialraum bereits vorhanden sind bzw. welche nicht und wie die Angebotspalette weiter optimiert werden kann. Durch die intensive Zusammenarbeit kannten sich alle Bildungsakteure im Stadtteil gut und konnten so eine Grundlage schaffen, auf der sich gemeinsam ein stadtteilbezogenes Bildungskonzept erarbeiten ließ.

Zweitens war die starke Vernetzung der „Elternbegleitung Plus“-Standorte auf der Ebene der Angebote sehr deutlich: Über 90 Prozent aller Angebote der „Elternbegleitung Plus“-Standorte wurden in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern durchgeführt, zwei Drittel der Angebote sogar mit mehr als nur einem Partner. Die wichtigsten Kooperationspartner der Modellstandorte waren dabei Kindertagesstätten, Beratungsstellen, Jugendämter, Einrichtungen und Fachkräfte aus dem gesundheitlichen Bereich sowie Schulen. So führte beispielsweise eine Beratungsstellezusammen mit einer Kindertagesstätte, einer Frühförderstelle und einem Flüchtlingswohnheim im Rahmen der „Elternbegleitung Plus“-Förderung neue Angebote und Projekte durch. Häufig wurde direkt in den Institutionen gearbeitet, damit Eltern keine doppelten Wege haben und zugleich die Fachkräfte vor Ort eingebunden werden konnten.

Drittens zeigte sich, dass einige Modellstandorte gezielt Angebote zur Verbesserung der sozialraumbezogenen Vernetzung der Bildungsakteure entwickelten. Über zehn Prozent aller Angebote waren auf eine stärkere Vernetzung im Sozialraum ausgerichtet und sollten dazu beitragen, verschiedene Akteure und Institutionen vor Ort wirkungsvoller in die Arbeit der Elternbegleitung einzubeziehen. Dazu wurden unter anderem Veranstaltungen zur Bildungsbegleitung durchgeführt, mit denen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gewonnen oder ehrenamtliche Bildungs- und Familienpatinnen und -paten vermittelt wurden. So hat einQuartierszentrum zum Beispiel „Elternmentorinnen“ ausgebildet, um Sprachprobleme bei Elterngesprächen in Kindertagesstätte und Schule besser bewältigen zu können. Dafür wurden Frauen mit Migrationshintergrund angesprochen, denen in einem eintägigen Kurs grundlegende Kenntnisse zum deutschen Bildungssystem, zur frühkindlichen Bildung und zum Verständnis von Elternmitarbeit vermittelt wurden. Etwa 15 Frauen mit Migrationshintergrund wurden entsprechend qualifiziert und konnten daraufhin die Fachkräfte an Schulen und Kitas bei Elterngesprächen unterstützen. Andere Modellstandorte setzten in ihren Angeboten Sozialraumlotsinnen und -lotsen ein. Eine weitere Variante der Vernetzung war, dass die „Elternbegleitung Plus“-Standorte übergreifende lokale Informations- und Weitervermittlungssysteme entwickelten und auf diese Weise Bildungsakteure vor Ort vernetzten. Familien sollen die Möglichkeit erhalten, schneller passende Angebote zu finden, und Bildungsakteure sollten ihre Angebote leichter bekannt machen können. Mit diesen unterschiedlichen Initiativen setzen die Modellstandorte gezielt auf die Verbesserung der Vernetzung und den Austausch im Sozialraum.

Neben dem Vernetzungsgrad der Modellstandorte, den gemeinsamen Angeboten mit Kooperationspartnern und den konkreten Aktivitäten, um die Vernetzung vor Ort zu stärken, kam viertens der sozialräumlichen Vernetzung mit lokalen Akteuren aus Politik und Verwaltung eine besondere Bedeutung zu. Vielfach waren Angebote und Projekte gerade deshalb besonders nachhaltig, weil sie durch kommunale Akteure unterstützt wurden. So warb beispielsweise eine Kommune bei Fachkräften für die Weiterqualifizierung zur Elternbegleiterin bzw. zum Elternbegleiter, gab ihnen ein Startgeld für die Umsetzung in den einzelnen Einrichtungen und sorgte für eine rege Vernetzung über das Familienservicebüro.

Eine Erhebung unter den Modellstandorten zur Frage der kommunalen Einbindung der Elternbegleitung ergab[13], dass die „Elternbegleitung Plus“-Standorte überwiegend einen „guten Draht“ zu kommunalen Akteuren hatten. Knapp die Hälfte der Modellstandorte erklärte, zu allen relevanten Akteuren in der Kommunalpolitik und der Verwaltung gute Beziehungen zu pflegen. Etwa zwei Drittel der Standorte berichtete, über gute Kontakte zu Oberbürgermeister bzw. Oberbürgermeisterin sowie zum Kommunalparlament zu verfügen. Knapp 90 Prozent der Modellstandorte hatten gute Kontakte zum örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe (Jugendamt). Dabei war das Jugendamt für 75 Prozent der „Elternbegleitung Plus“-Standorte zugleich auch ihr Hauptansprechpartner in der öffentlichen Verwaltung. Dies ist nicht zuletzt durch die Verortung der Familienbildung im Kinder- und Jugendhilferecht (§ 16 SGB VIII) bedingt.

Allerdings zeigte sich auch, dass einige Standorte die Vernetzung mit kommunalpolitischen Akteuren noch weiter verbessern könnten, um die Bildungsarbeit mit Eltern vor Ort nachhaltiger zu gestalten. Immerhin 17 Prozent der Standorte hatten zum Zeitpunkt der Befragung keinen „guten Draht“ zur Lokalpolitik, und knapp zehn Prozent sagten, dass sie zu keinem der genannten Akteure gute Kontakte pflegen würden. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Modellstandorte mehrheitlich gut und eng in die lokale politische Struktur eingebunden waren.

Hilfreich für die Arbeit vor Ort war es zudem, wenn eine kommunale Strategie für die Familienbildung existierte, auf die sich die Modellstandorte in der Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung beziehen konnten. Bei 46 Prozent der „Elternbegleitung Plus“-Standorte war dies der Fall, entweder als eine übergeordnete Strategie der beteiligten Akteure oder beispielsweise im Rahmen der Jugendhilfeplanung. Bei weiteren 14 Prozent der Modellstandorte befand sich die Entwicklung einer solchen Strategie im Aufbau.

Eine wesentliche Voraussetzung für ein stärkeres Engagement kommunaler Akteure war, ob das Arbeitsfeld der Modellstandorte als wichtig und zukunftsweisend bewertet wurde. Mehr als zwei Drittel der Standorte erklärten, dass dem Feld der Familienbildung in der kommunalen Verwaltung eine hohe Bedeutung zugemessen würde. Elterliche Bildungsbegleitung als ein spezifisches Arbeitsfeld der präventiven Familienhilfe war dagegen noch nicht in gleicher Weise aufgestellt. Nur knapp die Hälfte der Modellstandorte meinte, dass auch die elterliche Bildungsbegleitung für die Verwaltung eine hohe Bedeutung hätte. Es zeigt sich, dass elterliche Bildungsbegleitung als ein relativ neues Arbeitsfeld der Familienbildung noch nicht flächendeckend etabliert ist. Insofern gilt es, ihr präventives Potenzial für positiv verlaufende Bildungs- und Entwicklungsprozesse von Kindern noch stärker herauszustellen. Immerhin berichtete ein Drittel der Modellstandorte, dass die Kommunalverwaltung die Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter namentlich kannte. Und weitere 43 Prozent der Standorte gaben an, dass die Qualifizierung des Bundesprogramms „Elternchance ist Kinderchance“ in der Verwaltung bekannt war. Für ein Bundesprogramm mit etwas über drei Jahren Laufzeit ist das ein erstes gutes Ergebnis, auf dem für die Zukunft aufgebaut werden kann. Dabei kommt insbesondere den Jugendämtern eine zentrale Steuerungs- und Koordinationsfunktion zu, um Elternbegleitung zum qualifizierten Bestandteil der kommunalen Jugendhilfeplanung zu machen.

Die vorgestellten Befunde zur kommunalen Vernetzung zeigen, dass viele „Elternbegleitung Plus“-Standorte über die fachliche Arbeit und die Kooperation mit anderen Einrichtungen und Trägern hinaus erkannt haben, dass die Netzwerkarbeit mit kommunalpolitischen Akteuren für die nachhaltige Sicherung der Arbeit der Elternbegleitung zentral ist.

3. Fazit und Perspektiven

Die sozialräumliche Orientierung erweist sich bei der Betrachtung des Bundesprogramms „Elternchance ist Kinderchance“ (2011-2014) als konstitutiver Bestandteil einer präventiv ausgerichteten Begleitung und Unterstützung früher Bildungsprozesse von Kindern. Die dargestellten Befunde zeigen, dass die drei als zentral identifizierten Ziele einer sozialräumlich konzipierten Eltern- und Familienbildung in der Zielsetzung des Bundesprogramms angelegt und durch die hier im Fokus stehenden Modellstandorte „Elternbegleitung Plus“ praktisch umgesetzt wurden[14].

Der systematische Einbezug von Eltern für die Bildungsprozesse ihrer Kinder (Ziel 1) wurde deutlich verbessert. Dabei gilt es zukünftig, im Rahmen der allgemeinen Förderung von Erziehungskompetenzen den Fokus auf Bildung weiter zu schärfen. Mit den vielfältigen bildungsbezogenen Angeboten der Modellstandorte sind hier bereits erfolgreiche Schritte unternommen worden. Es ist aber erforderlich, dass die Erkenntnisse zur Bedeutung von Bildung für den Lebensweg von Kindern noch mehr in die Breite getragen werden und in beratende, begleitende und aufsuchende Angebote der Eltern- und Familienbildung Einzug halten. Hierzu ist es langfristig sinnvoll, die Möglichkeit des Erfahrungsaustausches und der kollegialen Beratung von qualifizierten Elternbegleiterinnen und -begleitern zu stärken und strukturell zu verankern.

Auch die Orientierung auf die anvisierten Zielgruppen (Ziel 2), für die bislang Schwierigkeiten bestehen, sich in die Angebote der Eltern- und Familienbildung einzufädeln, konnte gestärkt werden. Dies lässt sich daran ablesen, dass vor allem solche Familien verstärkt erreicht wurden, die nach Erkenntnissen der empirischen Bildungsforschung Bildungsbenachteiligung erfahren. Offene Angebote und Einzelveranstaltungen scheinen in diesem Zusammenhang besonders erfolgreich zu sein. Allerdings zeigt sich anhand der Daten und Erfahrungen der Modellstandorte, dass diese stärkere Öffnung kein „Selbstläufer“ ist, sondern es großer Anstrengungen bedarf, um eine aktive Beteiligung aller Familien zu ermöglichen und identifizierte Bedarfe auch in die Umsetzung zu bringen. Die Ressourcenorientierung der Eltern- und Familienbildung sozialräumlicher Ansätze ist dabei ein wesentlicher Baustein dafür, die Adressierung neuer Zielgruppen zu unterstützen und zum Abbau ungleicher Lebens- und Bildungschancen beizutragen. Der Ausbau aufsuchender Angebote, die bei dem Modellstandorten sieben Prozent aller Angebote ausmachen, wäre als Instrument noch einmal an die Rahmenbedingungen von Elternbegleitung anzupassen. Von Bedeutung scheint es darüber hinaus, Väter als Zielgruppe perspektivisch verstärkt zu adressieren, da diese – wie in der Familienbildung nicht ungewöhnlich (vgl. z. B. Lösel 2006) – bei der Nutzung von Angeboten in der deutlichen Minderheit sind.

Nicht zuletzt hat sich die Zusammenarbeit und Vernetzung von lokalen Bildungsakteuren systematisch verbessert (Ziel 3): Dies gilt insbesondere für die sehr gute Vernetzung der Modellstandorte in ihren Sozialräumen sowie die gemeinsam mit Kooperationspartnern konzipierten und erbrachten Angebote für Familien. Durch die Drehscheibenfunktion der Modellstandorte wird dabei die Schaffung von Doppelstrukturen vermieden, und das Zusammenspiel verschiedener Lernorte für Kinder und die Kooperation institutioneller und sozialer Akteure des Sozialraums für die Bildungsbegleitung werden unterstrichen. Perspektivisch sollte insbesondere die Verortung der Bildungsbegleitung und die Angliederung ihrer Angebote an die kommunalen Strukturen vor Ort gestärkt werden. Dafür ist ein Unterstützungsangebot erforderlich, das über die einzelnen Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter hinaus die Einrichtungen der Familienbildung in die Lage versetzt, nachhaltige lokale familienbildungspolitische Kooperations- und Netzwerkstrukturen auszubauen. Dies setzt voraus, dass auf Seiten der Kommunen und Landkreise vor allem die Rolle der Jugendämter gestärkt wird (vgl. auch 14. Kinder und Jugendbericht, BMFSFJ 2013). Als öffentliche Träger der Kinder- und Jugendhilfe besitzen diese die Planungshoheit und Gestaltungsverantwortung für den Auf- und Ausbau kinder- und familienfreundlicher Strukturen vor Ort. Im Sinne einer Stärkung präventiver Strukturen sollte der Bereich der frühen Bildung für Familien und der Elternbegleitung hier noch systematischer ins Blickfeld geraten.

Auch zukünftig wird das BMFSFJ die Anstrengungen zur Bildungsbegleitung der Eltern fortsetzen, um Kinder von Beginn an zu unterstützen und ihre Bildungschancen frühzeitig zu verbessern. Im Rahmen des ESF-Bundesprogramms „Elternchance II – Familien früh für Bildung gewinnen“ (Juli 2015 bis Ende 2018) wird daher die Weiterqualifizierung von Fachkräften aus dem Feld der frühen Bildung und Familienbildung fortgesetzt. Dabei setzt das Programm einen neuen Akzent auf die partnerschaftliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Damit soll auf der Basis der bisherigen Erkenntnisse insbesondere die Rolle von Vätern in Erziehung und Familie in den Blick genommen und die partnerschaftliche Elternschaft gefördert werden. Zur Stärkung der Nachhaltigkeit von Bildungsbegleitung befördert das BMFSFJ schließlich weiterhin gezielt den Vernetzungsgedanken und setzt zukünftig auf die Begleitung der qualifizierten Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter beim Auf- und Ausbau von lokalen Vernetzungsaktivitäten, gerade auch mit kommunalpolitischen Akteuren wie den Jugendämtern mit ihrer zentralen Bedeutung als Steuerungsinstanz im Sozialraum.

Literatur

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Fussnoten

[1] Der vorliegende Überblick stellt Ergebnisse aus der Broschüre „Wie Familien für frühe Bildung gewonnen werden. Erfahrungen aus 100 Modellstandorten“ (Kassner, Karsten/Correll, Lena/Lepperhoff, Julia 2015, www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationsliste,did=216788.html) in einer überarbeiteten und gekürzten Fassung dar. Diese bezieht sich auf Daten der Auswertung der Servicestelle Elternchance. Weitere Befunde zu den Modellstandorten „Elternbegleitung Plus“ finden sich im Abschlussbericht der Evaluation des Bundesprogramms (vgl. Müller u. a. 2015).

[2] Schwerpunkt-Kitas sind durch das BMFSFJ geförderte Einrichtungen mit überdurchschnittlich hohem Anteil an Kindern aus sozial benachteiligten Familien bzw. Familien mit Migrationshintergrund. Sie setzen auf eine frühzeitige Förderung des Spracherwerbs der Kinder, um darüber gesellschaftliche Integration und soziale Teilhabechancen zu verbessern (vgl. www.fruehe-chancen.de/informationen-fuer/schwerpunkt-kitas-sprache-integration/schwerpunkt-kitas/).

[3] Ziel war es insbesondere, der „Mittelschichtszentrierung“ der Familienbildung entgegenzutreten und zum Beispiel sozial benachteiligte Familien stärker mit Angeboten der Familienbildung zu erreichen.

[4] Wie viele Modellstandorte pro Bundesland ausgewählt wurden, war abhängig vom Anteil der unter Dreijährigen an der jeweiligen Bevölkerung.

[5] Dabei wurden nicht die Einrichtungen selbst oder deren Personal gefördert, sondern neue oder erweiterte Angebote dieser Einrichtungen im Rahmen des Modellprojekts „Elternbegleitung Plus“.

[6] Die Anzahl der Personenkontakte war nicht identisch mit der Anzahl der erreichten Personen. Diese Anzahl konnte aus methodischen Gründen nicht exakt bestimmt werden. Eine Person konnte im Zuge der Erhebung mehrfach gezählt werden, wenn sie dieselben Angebote mehrfach besuchte oder verschiedene Angebote nutzte. Die Anzahl der insgesamt erreichten Personen dürfte deshalb deutlich niedriger liegen als die Anzahl der realisierten Personenkontakte. Im Weiteren wird zur besseren Lesbarkeit allerdings nur von Kontakten gesprochen.

[7] Auch hier muss berücksichtigt werden, dass sowohl die Prozentangaben als auch die Einordnung zu den verschiedenen Personengruppen auf Schätzungen beruhen und Personen ggf. gleichzeitig mehreren Merkmalen zugeordnet werden konnten.

[8] Grundlage ist die Sonderabfrage „Kommunale Einbindung der Elternbegleitung“ der Servicestelle Elternchance ist Kinderchance. An dieser Sonderabfrage haben 69 der 100 Modellstandorte teilgenommen. Bei den in Abb. 2 dargestellten Ergebnissen waren Mehrfachantworten möglich.

[9] Diese enge Zusammenarbeit war zu erwarten, denn die sozialräumliche Nähe zu einer „Schwerpunkt-Kita Sprache & Integration“ stellte eine wesentliche Vorgabe des Bundesprogramms und Voraussetzung für die Mittelgewährung dar.

[13] Vgl. dazu oben Fußnote 8.

[14] Anders als Längsschnittdaten erlauben es die dargestellten Daten nicht, langfristige Veränderungsprozesse zu dokumentieren. Im Vergleich zu den am Beginn des Programms vorgelegten Bewerbungsunterlagen, in dem die Ist-Situation der Einrichtungen dargelegt wurde, lassen sich aber Trends und die jeweilige Neuorientierung der Einrichtungen ablesen.


Zitiervorschlag

Correll, Lena, Karsten Kassner und Julia Lepperhoff (2015): Stärkung früher Bildung durch Vernetzung im Sozialraum: Das Bundesprogramm „Elternchance ist Kinderchance“. In: sozialraum.de (7) Ausgabe 1/2015. URL: https://www.sozialraum.de/staerkung-frueher-bildung-durch-vernetzung-im-sozialraum.php, Datum des Zugriffs: 25.04.2024