Zum Umgang mit Vielfalt im öffentlichen Raum – Eine ethnografische Sozialraumanalyse zum Lessingplatz in Düsseldorf-Oberbilk

Nina Berding

1. Einleitung

„Es gibt ja keinen Tag, wo jetzt nicht mal die Polizei mit Blaulicht da, äh, vorbeidonnert. Und meistens auch am Lessingplatz so hält, mit irgendwelchen Leuten spricht, man weiß immer nicht so genau, warum (.) mutmaßlich geht’s immer irgendwie um Drogen oder um Gewalt, schätz ich jetzt einfach mal (.) manchmal werden aber auch Pässe kontrolliert, das siehst Du dann auch alles, also, das ist wirklich so (2) also, ich find’s immer spannend, weil Du gefühlt / wenn Du / wenn Du die Situation in Deutschland grad (.) / um es mal zu beschreiben / abbilden willst, kannst Du im Grunde von oben aufn Lessingplatz gucken, hab ich manchmal das Gefühl, weil, so, da ist einfach alles abgebildet (.) das ist einfach 'n totaler Querschnitt (.) Ähm, gerade jetzt, Flüchtlingsthematik und so (.) […] es funktioniert total, ich würd jetzt nicht mal sagen, dass es total freundschaftlich miteinander funktioniert, sondern es funktioniert […]“ (Interview 9; Anwohner Lessingplatz, Oberbilk).

Oberbilk ist ein zentraler, innerstädtisch gelegener Stadtteil in Düsseldorf, dessen Struktur sich vom Industrie- und Arbeiterviertel zum Dienstleistungsgewerbe wandelt. In der medialen Berichterstattung und in der urbanen Öffentlichkeit polarisiert der Stadtteil. Die Einen schwärmen von Oberbilk als buntem Mosaik unterschiedlichster Milieus, die Anderen beschreiben Oberbilk gerade aufgrund dieser verschiedenen soziokulturellen Milieus mit einer überdurchschnittlichen Anzahl Armer und Erwerbsloser sowie einer erhöhten Migrationsprägung als Problemquartier mit erheblichen Defiziten. Vor allem die zunehmende Diversitätsdichte wird immer wieder als Auslöser für Konflikte und Spannung verantwortlich gemacht. Dies hat zur Folge, dass der Stadtteil und bestimmte Straßenzüge und Plätze als ‚Brennpunkte‘ manifestiert werden. Massiv wurde dies in der medialen Berichterstattung über die Kölner Silvesternacht 2015/2016 deutlich, in der Oberbilk als „Klein-Marokko“ oder „Maghreb-Viertel“ und als Wohnort „nordafrikanischer Straftäter“ beschrieben wurde. Dies wiederum löste eine vornehmlich lokale, stark polarisierende Berichterstattung über den schlechten Ruf des Stadtteils aus. Im Zuge dieser plötzlichen medialen Fokussierung auf einen zuvor von der Stadt eher stiefmütterlich behandelten Stadtteil schalten sich nun zunehmend interessierte Akteure und Akteurinnen von Seiten der Stadt und der Zivilgesellschaft in den Diskurs ein, um das Image des Stadtteils mitzubestimmen: Es werden Veranstaltungen initiiert und Förderprogramme ins Leben gerufen, die mit einem entsprechenden Stadtteilmanagement zur Verbesserung der Lebenswirklichkeit in dem Stadtteil beitragen sollen.

Betrachtet man die Zuschreibungen, die Oberbilk durch die verschiedenen Akteure und Akteurinnen erhält, so wird allerdings deutlich, dass die von Seiten der urbanen Öffentlichkeit konstruierten Vorstellungen über die Lebenswirklichkeit im Stadtteil konträr zum alltäglichen Leben der Quartiersbewohner stehen. Besonders offensichtlich wird die Diskrepanz zwischen Zuschreibung und Alltagswirklichkeit wenn man sich den öffentlichen Raum und die spontanen Strukturen der Alltagspraxis explizit anschaut, denn Vieles, was von der urbanen Öffentlichkeit in Frage gestellt wird, funktioniert im alltäglichen Zusammenleben. Dabei fällt besonders auf, dass seitens der urbanen Öffentlichkeit immer noch bestimmende Differenzkonstruktionen – insbesondere in Bezug auf Kategorien wie Milieu und Ethnie – die Vorstellung von einem funktionierenden Zusammenleben dominieren.

Ich möchte am Beispiel des Lessingplatzes in Düsseldorf Oberbilk die bereits angedeutete Diskrepanz zwischen dem öffentlichen Diskurs und dem alltäglichen Leben darlegen. Die vorhandenen Alltagsstrukturen sowie die damit einhergehenden (informellen) Aushandlungsmechanismen die auf einem öffentlichen Platz zum Tragen kommen, sollen als urbaner Prozess gewürdigt werden, der die Basis für ein zukunftsorientiertes kommunales Handeln sein kann. Der Stadtteil Oberbilk in Düsseldorf und der sich dort befindende Lessingplatz dienen dabei als empirischer Ausgangspunkt. Dort habe ich im Rahmen meines ethnografisch angelegten Dissertationsprojekts über 16 Monate hinweg (teilnehmende) Beobachtungen sowie leitfadengestützte Interviews mit AnwohnerInnen und ExpertInnen durchgeführt.

2. Der Lessingplatz

Der Lessingplatz ist ein deutlich als öffentlicher Raum strukturierter grüner Platz mitten im Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk. Bunte Gründerzeitbauten, Wohnblocks der 1950er bis 1970er Jahre und Neubauten prägen das Gebiet rund um den Lessingplatz. Im Vergleich mit anderen Plätzen und öffentlichen Orten erscheint der Lessingplatz erst einmal als ein relativ unbedeutender öffentlicher Raum. Weder haben dort gesellschaftspolitisch bedeutsame Bewegungen und Demonstrationen stattgefunden, noch gibt es Menschenmassen, die den Platz tagtäglich überqueren. Im Alltagsleben vieler Bewohnerinnen spielt der Platz jedoch eine zentrale Rolle und eben diese beiläufige Eingebundenheit in die Alltagspraxis macht den Platz als öffentlichen Verhandlungsraum interessant und ermöglicht es, spontane und routinierte Strukturen der Alltagspraxis in einem heterogenen, von Diversität und Mobilität geprägten Stadtteil aufzuspüren.

Die Wahrnehmungen des Platzes und die Assoziationen die er auslöst sind sehr unterschiedlich: Für die Einen ist der Lessingplatz ein grüner Ort mit Spiel-, Bolzplatz und Tischtennisplatten, mit Bänken und Wiesen zum Verweilen, einem kleinen Kirchplatz sowie einem Marktplatz, auf dem jeden Donnerstag ein kleiner Markt stattfindet. Er ist ein Ort der Begegnung und zum „Abhängen“, ein Ankerpunkt und Bindeglied für viele, die in Oberbilk leben. Für die Anderen ist es ein Platz der Bedrohung und Armut – ein Ort der mangelnden Sicherheit, okkupiert von Trinkern, Dealern und gewaltbereiten Jugendlichen.

Ein derartiges Potpourri an unterschiedlichen Zuschreibungen ist nichts Außergewöhnliches für einen öffentlichen Ort. In Bezug auf den Lessingplatz fällt jedoch auf, dass in der urbanen Öffentlichkeit vor allem eine problemzentrierte Debatte mit defizitären Assoziationen dominiert, die sich konträr zu den Wahrnehmungen der Bewohnerschaft verhält.

2.1. … im öffentlichen Diskurs

Es sind insbesondere vier Aspekte, die den öffentlichen Diskurs (der wesentlich durch die lokalen Medien, den politischen Diskurs und durch die Zivilgesellschaft geprägt wird) um den Lessingplatz bestimmen:

  1. Eine problemzentrierte und -motivierte öffentliche Debatte über den Sozialraum Lessingplatz, bei der vor allem die Überwindung der gegenwärtigen, als problematisch beschriebenen Situation im Vordergrund steht, wird insbesondere mit Verweis auf den Aufenthalt unerwünschter Öffentlichkeiten auf dem Platz geführt, wobei hier speziell die Drogen- und Trinkerszene sowie die (gewaltbereiten) Dealer thematisiert werden. Dabei ist ein immer wiederkehrender Topos die Auseinandersetzung mit der Frage nach der Zugänglichkeit des öffentlichen Platzes für alle Quartiersbewohner. Ist es ein lebenswerter Ort, der für alle gleichermaßen nutzbar ist? Oder überwiegt ein Gefühl der Angst und Unsicherheit, wenn man sich auf dem Platz aufhält? Dabei wird zunehmend ein Prozess in den Vordergrund gestellt, der den Aufwertungscharakter des Platzes beschwört: „Erste Erfolge am Lessingplatz“ (WZ 2013), „Lessingplatz, ein Ort der sich entwickelt“ (RP 2015), „Bürger holen sich den Lessingplatz zurück“ (RP 2014). Auch die Stadt Düsseldorf ist am Aufwertungsprozess des Platzes beteiligt. So wurde der Kiosk, der zuvor auf dem Lessingplatz stand, durch ein Nachbarschaftshäuschen, das allen Quartiersbewohnern zugänglich sein soll, ersetzt. Ein Grund für die Schließung des Kiosks war die damit verbundene Hoffnung, dass sich die um den Kiosk sesshaft gewordene Trinkerszene einen anderen Ort aufsucht. Auch wenn der Kiosk nun fehlt ist die Ecke neben dem Nachbarschaftshäuschen weiterhin ein gemütlicher Ort zum Verweilen. Dies ist auch der Grund, warum sich dort, genauso wie zuvor, die „Trinkerszene“ trifft.
  2. In der Diskussion über die unerwünschten Öffentlichkeiten kommt es zu einer Reproduktion bestimmender Stereotypen (seien es die „Marokkaner“ oder „Roma“ oder eben die „Trinker“). Dabei werden Menschen in Gruppen und Kategorisierungen eingereiht, die sie als „Gefährder“ der öffentlichen Sicherheit festschreiben (vgl. Cudak 2015). Diese als „Gefährder“ etikettierten Bewohner des Stadtteils werden dann dafür verantwortlich gemacht, dass für einen Großteil der Quartiersbewohner ganze Straßenzüge und öffentliche Plätze als gefühlte „Angsträume“ nicht mehr zugänglich sind. Besonders auffällig ist dabei, dass der Diskurs um Sicherheit und Kontrolle vor dem Hintergrund erneuter Fluchtbewegungen von Menschen aus dem globalen Süden nach Europa mit einer Rhetorik des „(strafauffälligen) Nordafrikaners“ aber auch mit Zuschreibungen wie „Drogendealer“ geführt wird (vgl. dazu Häfele 2013, S. 23). So berichtet die lokale Presse in einem Artikel, in dem zuerst der Ablauf einer Razzia in Oberbilk und die Verhaftung von rund vierzig auffälligen „Nordafrikanern“ beschrieben wird: „Nach Information unserer Redaktion hat es in der Nacht zum Sonntag weder in der Altstadt noch am Hauptbahnhof einen einzigen Taschendiebstahl gegeben. Es war die erste Nacht seit langem.“(RP 2016). Hier wird die verminderte Kriminalität in der Altstadt mit der vorübergehenden Festnahme der „Nordafrikaner“ in Verbindung gebracht.
    In einem anderen Beispiel wird zumindest die Situation der Nordafrikaner in Oberbilk berücksichtigt, wenngleich die Herstellung der homogenen Gruppe „Nordafrikaner“ bestimmende Praxis bleibt: „Hier stehen oft nordafrikanische Jugendliche, sie stehlen, rauchen, drohen. […] Die Männer sind sich einig, dass die problematischen Figuren im Viertel aus Nordafrika stammen, diese jungen Männer sind deprimiert, haben alle keinen Job“ (RP 2016).Die sogenannten „Nordafrikaner“ sind hier ein besonders dramatisches Beispiel für Diskurse, die vor allem durch konstruierte Kategorien und weniger durch die beteiligten Individuen selbst bestimmt werden.
  3. Mit der Reproduktion bestimmender Stereotype ist eine „Verräumlichung“ derselben zu Beobachten (vgl. Belina 2007, S. 226; Cudak 2015). Die Konstruktion von Stereotypen manifestiert sich im Alltag indem die vermeintlichen Probleme und Spannungen lokal festgeschrieben bzw. territorialisiert werden. 2015 berichtete die lokale Presse: „Der Lessingplatz sei nun mal ein Brennpunkt, wo viele Kulturen aufeinanderträfen." (RP 2015). Auf dem Platz gebe es noch viele Angsträume und seitens der Bewohner bestehe der Wunsch nach verstärkter Kontrolle und der Durchführung von Sicherheitsmaßnahmen durch die Polizei und das Ordnungsamt (RP 2014). Meine Beobachtungen auf dem Platz zeigen jedoch, dass die Polizei bereits regelmäßig vor Ort ist: „Ein Polizeiwagen umrundet langsam den Platz“ (FP 1); „Polizeiwagen umkreisen den Lessingplatz“ (FP 6); „Wir beobachten, wie ein Polizeiwagen auf den Platz fährt. Es steigen vier Polizeibeamte aus und gehen auf die Jugendlichen zu. Sie stoppen die Jugendlichen und überprüfen ihre Personalien. Einer der Jugendlichen steht direkt gegenüber von uns am Bolzplatzzaun gelehnt und beobachtet die Kontrolle aus der Entfernung. Wir fragen ihn: „Was ist da los?“ Er schaut zu uns rüber und sagt in gebrochenem Deutsch: „Kontrol, immer Kontrol, keine Ahnung“ sagt er, schüchtern aber mit einem freundlichen Lächeln. Weitere Polizeiwagen umkreisen den Platz.“ (FP 4).
    Die Forderung nach mehr Kontrolle und Sicherheit im Stadtteil ist also längst zur Herzensangelegenheit lokaler Akteure und Akteurinnen geworden. Das Bürgerforum lud mit dem Titel: „Ganz sicher? Wie sicher fühlen Sie sich in Ihrer Nachbarschaft?“ zum Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern über das Thema Sicherheit in Oberbilk ein. Die Kontrollmechanismen, die sich in erster Linie an bestimmte Gruppen auf dem Platz richten, werden dann dadurch legitimiert, dass zuvor diskursiv „Gefährder“ der öffentlichen Sicherheit festgeschrieben werden, die den Ort als solchen wiederum als Gefahrenraum repräsentieren (Löw 2008, S. 66 ff.). Die Sicherheitsbestrebungen und die Häufigkeit der Kontrollen haben schließlich zur Folge, dass das Unsicherheitsgefühl der Quartiersbewohner noch verstärkt, wenn nicht sogar erst erzeugt wird. Das Ergebnis einer solchen Politik ist die reziproke Projektion der Gefährlichkeit auf die Individuen und den Ort selbst, der dann als „Brennpunkt“ maskiert wird. Löw und Belina sprechen von der „Verräumlichung der Kriminalität“, wenn soziale Probleme auf den Raum übertragen und darauf aufbauend städtebauliche Förderprogramme initiiert werden (vgl. Löw 2008; Belina 2007, S. 226; Cudak 2015). Die Folge ist eine Verdrängungspolitik der unerwünschten Öffentlichkeit vom Platz. Schmidt (2011) sieht darin eine Endsolidarisierung der urbanen Gesellschaft (Schmidt 2011, S. 199), da diese Form von Verdrängungspolitik nur dazu führt, dass sich die unerwünschten Öffentlichkeiten andere Aufenthaltsorte und -plätze suchen.
  4. Der Stadtteil wird in einem Teildiskurs mittlerweile auch als Underdog gehandelt. Aufgrund der guten Infrastruktur, dem günstigeren Wohn- und Mietraum und der soziokulturellen Dichte werden die Straßenzüge rund um den Lessingplatz in den letzten Jahren zunehmend attraktiver. Die konträre Außenwahrnehmung des Stadtteils wird reflektiert und die einseitige Berichterstattung wird von einer kontroverseren Diskussion abgelöst. Im Mai 2016 berichtet die RP, dass das größte Problem von Oberbilk die schlechten Bewertungen von außen seien. Die Jugendlichen im Stadtteil wachsen mit dieser Außenwahrnehmung auf und beginnen sich damit zu identifizieren (RP Mai 2016).
    Im Zuge dieser „Underdog-Stilisierung“ laufen dieselben Prozesse ab, wie sie bei der Brennpunktthematik zu beobachten sind, nur eben entgegengesetzt. Der Stadtteil wird als ein Sozialraum identifiziert, der sich außerhalb der städtischen Normalität bewegt und dem aus diesem Grunde ein positives Image zuteil wird. Das kann positive Auswirkungen auf den Stadtteil haben, der dann im Zuge der Inszenierung als „Underdog-Stadtteil“ breitere Teile der Bevölkerung anzieht, wie es aktuell teilweise der Fall ist (Gentrifizierungsprozesse). Die Inszenierung des Stadtteils als „Maghreb-Viertel“ mit vermeintlich „typisch“ orientalischen Angeboten kann von den Bewohnern als praktische Geschäftsidee genutzt werden. Problematisch ist nur, dass solche Inszenierung überwiegend einem medialen Diskurs entsprechen, der oftmals nicht den Realitäten der Bewohner und Bewohnerinnen entspricht (vgl. Bukow/Yildiz, 2005 zu Köln Mülheim). Zur Förderung der inclusion aller Bevölkerungsteile trägt die auf mutmaßlichen „Unterschieden“ basierte Inszenierung nicht bei.

Bei der Betrachtung dieser vier Diskurse wird unschwer erkennbar, dass der öffentliche Diskurs von normativen Orientierungen durchzogen ist, die stärker der Erhaltung bestimmender Differenzlinien dienen als der Überwindung derselben. In diesem Zusammenhang werden gerne kultur- und milieuspezifische Strukturen sowie die als „Gefährder“ konstruierten Gruppen oder Einzelpersonen für Missstände im Quartier verantwortlich gemacht. So wird letztlich die Bevölkerung im Quartier aber auch das Quartier als Ganzes mit einem „defizitären“ Lebensstil in Verbindung gebracht, der schließlich als Grundlage für kommunale Handlungen im Quartier dient.

2.2. … und seine Nutzer 

Als öffentliche Orte beschreibt Goffman „all jene Areale einer Gemeinde, die ihren Mitgliedern frei zugänglich sind“ (Goffman 1971, S. 21). Das Verhalten im öffentlichen Raum sieht er geprägt durch die soziale Kontrolle (ebd.), die in erster Linie durch die Existenz von Normen und Regeln geleitet wird, die wiederum abhängig vom öffentlichen Ort selbst sind. Da die Vorstellung und Akzeptanz von Normen und Regeln jedoch subjektiv ist, bewerten verschiedene Menschen eine Norm und die mögliche Abweichung von dieser Norm auf unterschiedliche Arten und Weisen. Auf der Mikroebene muss es also ein großes Maß an subtiler Verhandelbarkeit geben, da nicht jede Person den Verantwortungsbereich gleich interpretiert oder den Entscheidungsspielraum konvergent nutzt. Die Aushandlung zwischen den Individuen muss nicht zwangsläufig durch unmittelbare Interaktion, sondern kann vor allem auch durch nonverbale Zeichen und Gestiken, also Körpersprache, ausgedrückt werden (ebd.). Anknüpfend an die Ideen von Simmel (1903) und Goffman (1982) erklärt Bukow (2010) eine routinierte Alltagspraxis für das Funktionieren des Zusammenlebens im städtischen Raum verantwortlich. Er spricht von einer „Sicherung des Zusammenlebens durch Routinierung“ (ebd., S. 72). Alltagsleben erzeugt automatisch eine Routine, die es möglich macht, dass Menschen sich in unterschiedlichen Situationen, in denen ein aufeinander abgestimmtes Handeln notwendig ist, quasi informell anpassen, orientieren und zurechtfinden. Für Bukow ist es dann weniger die Norm, eine Ordnung oder ein Wert, die den Alltag organisieren und strukturieren, sondern die Routinierbarkeit wird die Basis dafür, was im Alltag möglich ist und was gilt. Damit avanciert gleichzeitig die „Nicht-Routinierbarkeit zur Basis dafür, was nicht gilt“ (ebd.). Fällt etwas aus dem routinierten Muster heraus, so erregt es unmittelbare Aufmerksamkeit.

Auf öffentlichen Plätzen wird dies besonders deutlich, wenn bestimmte „abweichende Verhaltensweisen“ – wie öffentlicher Alkoholkonsum, Drogenkonsum und Drogenverkauf, Betteln, Prostitution, lautes Herumschreien oder lautes Musikhören, Müll, etc. – auftreten. All diese genannten Handlungen sind auf dem Lessingpatz vertreten und bestimmen, wie oben erwähnt, den öffentlichen Diskurs. Ich beobachte auf dem Lessingplatz ständig Menschen, die öffentlich Alkohol oder Drogen konsumieren. Ich beobachte Jugendliche, die abhängen und laut Musik hören und den Platz vermüllen. Genauso beobachte ich aber auch Menschen, die den Platz überqueren, die auf einer Bank sitzen und lesen, telefonieren oder einfach nur in der Gegend herumschauen, die Fußball oder Tischtennis spielen, die schlendernd ihren Hund ausführen, die zusammensitzen und ihren Kindern beim Spielen auf dem Spielplatz zuschauen. Wie sollte es bei so einer Menge an unterschiedlichen Menschen mit unterschiedlicher Vorstellung von Verhaltensweisen nicht zu größeren Konflikten kommen? Ist es nicht eher bewundernswert, dass so vieles dann doch ohne Konflikte auskommt? Hierfür möchte ich zwei triviale Beispiele nennen, die ich auf dem Lessingplatz immer wieder beobachte:

Unter den Nutzern und Nutzerinnen des Platzes wird quasi blind ausgehandelt, wer den vorhandenen Raum wie nutzt. So gibt es bestimmte Räume auf dem Platz, die bereits für bestimmte Gruppen „reserviert“ sind. Die zwei Bänke, die sich neben dem Nachbarschaftshäuschen befinden, sind beispielsweise für die „Trinker“ reserviert. Viele Jugendliche, die den Platz nutzen, grüßen entweder die „Trinker“ oder umgehen die Bänke, auf denen die „Trinker“ gewohnheitsmäßig sitzen. Der Platz der Trinker wird von den Jugendlichen oder anderen Nutzern des Platzes nicht in Frage gestellt, sondern mit einer wohlwollenden Distanz und konfliktfrei hingenommen. Auch die Marktstandbesitzer, die jeden Donnerstag ihren Stand vor den Bänken der „Trinker“ aufbauen, akzeptieren deren Standort. Genauso verlagern die „Trinker“ ihren Treffpunkt nicht zu den Tischtennisplatten, sondern akzeptieren diesen Ort als Ort der Jugendlichen. Die Tischtennisplatte wird von den Jugendlichen wiederum nur dann an andere Personen „abgegeben“, wenn diese mit Tischtennisschlägern Anspruch auf die Platte erheben. Dann verlagern diejenigen, die dort einfach nur verweilen, konfliktfrei und meistens ohne verbale Äußerungen ihren Standort und setzen sich auf die Mauer hinter die Tischtennisplatten. Die vorbestimmte Funktion der Tischtennisplatte dominiert also über andere Nutzungsmöglichkeiten.

Ein ähnliches Beispiel bietet der Bolzplatz und das Fußballspiel: Auch wenn die Situation „Fußball“ ein ganz eigenes Setting innerhalb des Platzes ist, ist sie doch beständiger Teil des Lessingplatzes und damit auch mit gesellschaftlich zugeschriebenen Symbolisierungen und Bedeutungen besetzt. Es sind regelmäßig viele mehrsprachige Jugendliche auf dem Bolzplatz, die oftmals auch als vermeintlich geschlossene Gruppe zusammenhängen und Fußballspielen. Die deutsche Sprache hört man als Beobachter genauso oft wie andere Sprachen, wodurch die Diversität im Stadtteil überdeutlich wird. Es kommen immer wieder einzelne Personen zu einer fußballspielenden Gruppe hinzu und spielen mit oder beenden das Spiel nach kurzer Zeit wieder. Ob der- oder diejenige dann wirklich mit der bereits auf dem Platz spielenden Gruppe mithalten kann, entscheidet sich dabei vor allem nach dem Professionalitätsgrad des Spielers und damit nach den Regeln der praktischen Vernunft. Die Kompetenz des Einzelnen im Fußballspiel ist dann die zentrale Gemeinsamkeit, die über Ausschluss oder Einschluss bestimmt. Bestimmte Diskurs- und Differenzlinien im Hinblick auf Milieu und Herkunft sind dann, wenn der Spieler oder die Spielerin gut ist, nebensächlich. Das ist keine besonders herausragende Beobachtung, sie ist aber wichtig, wenn man bedenkt, dass viele der Jugendlichen auf dem Platz als „unerwünschte Öffentlichkeit“ gelabelt oder kriminalisiert werden. Trotz zahlreicher Widrigkeiten (Stigmatisierung des Stadtteils und der Bewohner und Bewohnerinnen als „Brennpunkt“ oder „unerwünschte Öffentlichkeit“, „Dealer oder Dealerin“, „strafauffällige Nordafrikaner“, usw.) schaffen es viele Bewohner und Bewohnerinnen sich in einer Art „selbstverständlichem commitment“ selbstbewusst im urbanen Alltag zu positionieren. Ähnliche Prozesse lassen sich auch beim Einkauf oder dem trivialen Spaziergang durch das Quartier beobachten.

Bei Gesprächen mit Anwohnern und Nutzern des Platzes fällt auf, dass viele von ihnen das Leben in einem bunten, diversitätsgeprägten und heterogenen Stadtteil bewusst „leben“, weil das Unbekannte und Fremde herausfordert und im Alltag für Spannung sorgt. Für viele bedeutet genau das Lebensqualität. Konfliktlagen und Spannungen werden als Teil urbaner Realität beschrieben und spielen keine weitere Rolle, solange Dinge nicht ganz aus dem Raster des Alltäglichen fallen.

„Schon cool, wenn Du dann siehst / was dann manchmal so (.) / das junge Elternglück, was mit seinem (.) in, in, in diesen, äh, keine Ahnung (.) Tommy-Hilfiger-Klamotten, mit kleinem Einzelkind auf den Spielplatz geht (.) da kommt halt die Nanny mit ihren gefühlt 30 Kindern, auf die sie gerade aufpasst, aus tausend verschiedenen Kulturen, die treffen halt aufm / am / im / vom Sandkasten aufeinander / […] Und (.) das ist dann wieder wie in so‘m schlechten Film, so: Alle verstehen sich total gut, alles ist total (.) alles ist total easy, und direkt daneben an, so halt (.) die Junkies (.) und die, die Alkies (.) und die / was weiß ich, was auch immer das für Leute sind, die einfach den ganzen Tag nur dastehen und den Platz vermüllen, was irgendwie ‚n bisschen blöd ist, aber, ähm (.) Du hast halt alles auf einmal, aber es funktioniert halt irgendwie.“ (Interview 9)

Dieses Zitat spiegelt eine Einstellung gegenüber dem urbanen Leben wider, die schon vor Jahrzehnten, u.a. von Simmel mit dem Begriff der „Blasiertheit“ beschrieben wurde. (vgl. Simmel 1903). Der Idealisierung und/oder Problematisierung des Zusammenlebens in heterogenen Stadtteilen wird eine gewisse Neutralisierung und Trivialisierung urbanen Zusammenlebens entgegengestellt, die die Herausforderungen im Zusammenleben als einen Teil urbaner Realität beschreiben. Was Jane Jacobs (1961) in „Tod und Leben großer amerikanischer Städte“ in den 1960er Jahren bereits als seine „städtische Kunstform“ oder einen „Tanz“ bezeichnete, führen Martina Löw (2001) als „Eigensinn der Städte“ und Wolf-Dietrich Bukow (2010) als die „Grammatik des urbanen Zusammenlebens“ weiter aus. Die alltägliche urbane Praxis, sich stets an Unerwartetes und Neues anzupassen, führt dazu, dass Akteure und Akteurinnen sich in hochdifferenzierten und von Mobilität und Diversität geprägten Situationen erfolgreich bewegen können. Vorbestimmte Stereotypisierungen und auf der Grundlage einer vermeintlichen Herkunft konstruierte Kategorisierungen sind zwar vorhanden, werden aber von der Quartiersbevölkerung weniger als Problem für das Zusammenleben in einem Stadtteil betrachtet, sondern als eine gängige Praxis, welche man „nachvollziehbar“ im praktischen alltäglichen Miteinander wählt:

„Ich liebe das Multikulturelle, nur das Grüppchenbilden ist doof. In einer Ecke oder auch an einem Kiosk stehen Polen und woanders Deutsche, Russen und mit den Kindern ist das dann auch so. Aber ich kann das auch verstehen, weil, wenn ich mir vorstelle, dass ich auswandern würde, ich wahrscheinlich auch erst mal irgendwo hinziehen würde, wo Deutsche wohnen, is halt einfacher erst mal.“ (Interview Kioskbesitzerin)

„Also es gibt auf jeden Fall Parallelgesellschaften, so oder so, die gibt es, definitiv. Also ich glaube eher, dass es hauptsächlich ‘n nebenher der einzelnen Gruppen ist, dass sie in sich, ähm, geschlossen leben. Die Afrikaner gehen auch hauptsächlich in ihre afrikanischen Läden, die wir haben, die bleiben auch… […] auf dem Spielplatz unterhalten sich manchmal Mütter verschiedener Ethnien, ähm, aber nur, wenn sie sich zum Beispiel aus dem Kindergarten kennen, und das als Bindeglied haben, ansonsten teilt sich das wirklich in die einzelnen Gruppierungen.“ (Interview 3)

Das letzte Zitat weist explizit auf den Wert gemeinsamer Erfahrungen für das Zusammenleben in einem Stadtteil hin. Sind keine Gemeinsamkeiten vorhanden, bedeutet dies aber nicht gleich, dass es Problemlagen und Konflikte im Quartier geben muss – im Gegenteil: Die Formierung von Gruppen (Interessengruppen, usw.) wird auch als Qualität des städtischen urbanen Lebens beschrieben und es werden Werte wie Freiheit und wohlwollende Distanziertheit damit verbunden. Eine gewisse Anonymität und Freiheit wird ohnehin als das zentrale Argument für ein Leben in einem urbanen, bunten und gemischten Stadtteil betrachtet:

„Also, ich find ja, es müssen so diese (.) diese Annehmlichkeiten oder Grundbedürfnisse auch erfüllt sein, äh, also, äh, dass, dass ich schon (.) im nahen/ Umkreis oder Radius einfach so mein Leben organisiert kriege, ohne, dass es jetzt wahnsinnig umständlich und, und kompliziert ist. Und dass auf der anderen Seite halt gewisse Freiheiten da sind, die, die es mir halt erlauben, mein‘ Alltag oder auch mein‘ Privatleben so zu gestalten, wie ichs halt gerne hätte, also, ich halt jetzt nicht so wahnsinnig viel von (.) zu vielen Regeln oder Verboten und ich find, ja, fürs Zusammenleben brauchts halt Platz und Freiheiten in ‘nem generellen Rahmen und da entwickeln sich halt auch viele, äh, auch viele gute Sachen.“ (Interview 10)

Von außen betrachtet spielen für das praktische Miteinander bestimmte Kategorisierungen wie Milieu und Herkunft gar keine Rolle und trotzdem wird von Teilen der urbanen Öffentlichkeit diskursiv eine Homogenisierung von diesen Orten und den dort lebenden Menschen vorangetrieben. Auch wenn im Zuge aktueller Entwicklungen in den Städten oft von einer Anerkennung der Vielfalt, z.B. in Form einer Willkommenskultur gesprochen wird, gehen die bestimmenden gesellschaftspolitischen Akteure und Akteurinnen immer noch von einer Herkunftsorientierung, oder allenfalls von einem Leben „zwischen den Kulturen“ (vgl. Binder 2008, S. 7) aus. Und dies, obwohl der Blick auf den urbanen Alltag die Irrelevanz solcher Differenzlinien für das praktische Zusammenleben – oder stärker noch für das praktische Nebeneinanderleben – deutlich vorführt. Der Blick auf den Alltag und die Gespräche mit Anwohnern und Anwohnerinnen bestätigen diese Annahme.

3. Was wir vom urbanen Alltag lernen können

Die Stadtgesellschaft wird angesichts verstärkter Mobilitätsprozesse zunehmend divers, bunt und komplex. Im öffentlichen Raum zeigt sich, inwieweit im alltäglichen Zusammenleben die Effekte dieser zunehmender Mobilität und Diversität routiniert aufgenommen und verarbeitet werden. Gleichzeitig ist – entgegen dieser veralltäglichten Öffnung – gegenüber den Effekten des globalen Wandels eine Schließungstendenz (Cudak 2015) zu beobachten, die sich entlang bestimmender Differenzlinien und Konstruktionen legitimiert. Menschen werden dann abgewiesen, marginalisiert und sogar kriminalisiert. Dabei ist der urbane öffentliche Diskurs ausschlaggebend für die Reproduktion dieser Konstruktionen, die schließlich manifest und handlungsweisend werden. Differenzlinien werden „territorialisiert“ und der Ort selbst und seine Bewohner werden mit der Zuschreibung des Brennpunktes konfrontiert. Implizit schwingt dann hinter jeder positiven medialen Berichterstattung über den Alltag und das Leben im Stadtteil immer auch eine konstante Entwertung und Marginalisierung des Quartiers und seiner Bewohnerschaft mit, wenn mehr Aufwertungsprozesse beschwört und die Bedeutung von Sicherheit und Kontrolle in einem diversitätsgeprägten Quartiersalltag hervorgehoben werden. Die Identifikation einiger Bewohner des Stadtteils als underdog kann dann als Sprungbrett zum „Szenestadtteil“ dienen – doch solche Prozesse laufen meist nicht ohne Verdrängungsdruck auf die ansässige Bevölkerung und einen massiven sozioökonomischen Wandel ab.

Obwohl der Stadtteil Oberbilk als ehemaliger Arbeiter- und Arbeiterinnenstadtteil eine schwierige Geschichte hinter sich hat (Vernachlässigung eines ehemals proletarischen Quartiers) schaffen es die Bewohner und Bewohnerinnen, sich dort erfolgreich gemeinsam zu arrangieren und selbstbewusst zu positionieren, wie die hier vorgestellten Szenen gezeigt haben. Es ist natürlich geschickt, dass die Gründe für aktuelle Probleme im Quartier weniger den entsprechenden politischen Akteuren und Akteurinnen, sondern den Bewohnern und Bewohnerinnen selbst zugeschrieben werden. Und dies geschieht mittlerweile weniger entlang der Denkfigur „Armut gleich Dummheit“ (Sozialrassismus) sondern anhand einer Betonung des Fremden entlang der Denkfigur „Kultur gleich Unfähigkeit“ (Kulturrassismus). Dabei kann ein Blick auf das alltägliche Zusammenleben helfen, die Kompetenzen und Ressourcen einer urbanen und diversen Bevölkerung zu identifizieren und nutzbar zu machen. Es gehört nur noch nicht zu den planerischen Grundvoraussetzungen aus dem Zusammenleben als einen dynamischen Prozess Schlüsse zu ziehen, wie folgendes Zitat aufzeigt:

„Aber ein Grundproblem der Konfrontation hat sich seit den Sechzigern, als Stadtplanungsopfer anfingen, renitent zu werden, nicht geändert: Bürgerbeteiligung ist ein top-down-Prozess. Erst wird geplant, dann wird gefragt. Da ist schlechte Stimmung vorprogrammiert“ (Briegleb 2016, SZ)

Dieser Beitrag hat nicht das Ziel, die zivilgesellschaftlichen und auch kommunalpolitischen Akteure und Akteurinnen in der Ausübung ihres Engagements zu kritisieren, sondern er will die Perspektive auf das Zusammenleben im Stadtteil erweitern. Wenn ein Oppositionsdenken von „Wir“ und den „Anderen“ handlungsweisend ist, können auch die zahlreichen richtigen und wichtigen Impulse, die u.a. von zivilgesellschaftlichen Initiativen ausgehen, nicht ihre gewünschte Wirkung erzielen. In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen ist es meiner Meinung nach wichtig, sich die urbane Realität, und in gewisser Weise auch die Fähigkeit zur Selbstorganisation und zur Resilienz von Stadtgesellschaften stärker vor Augen zu führen, wenn über die Herausforderungen des Zusammenlebens diskutiert wird.

Literatur

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Presse

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Briegleb, Till (15. Juni 2016): App der guten Hoffnung. In: Süddeutsche Zeitung URL: http://www.sueddeutsche.de/kultur/stadtentwicklung-app-der-guten-hoffnung-1.3034911, Zugriff am 12.08.2016

Geilhausen, Stefani (17. Januar 2016): Polizei stört kriminelle "Wohlfühlzone". In: Rheinische Post. URL: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/razzia-im-maghreb-viertel-in-duesseldorf-polizei-stoert-die-wohlfuehlzone-aid-1.5698504, Zugriff am 12.08.2016

Omar, Sainab Sandra (23. Mai 2016): Oberbilker feiern Demokratie-Fest. In: Rheinische Post. URL: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/stadtteile/oberbilk/oberbilker-feiern-demokratie-fest-aid-1.5993925, Zugriff am 12.08.2016

Scharfetter, Nicole und Zacharias, Christine (21. Februar 2014): Bürger holen sich Lessingplatz zurück. In: Rheinische Post. URL: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/stadtteile/oberbilk/buerger-holen-sich-den-lessingplatz-zurueck-aid-1.4052724, Zugriff am 12.08.2016

Schwickerath, Bernd (23. Oktober 2013): Erste Erfolge am Lessingplatz. In: Westdeutsche Zeitung. URL: http://www.wz.de/lokales/duesseldorf/erste-erfolge-am-lessingplatz-1.1461176, Zugriff am 12.08.2016

Skiba, Carolin (23. April 2015): Lessingplatz, ein Ort der sich entwickelt. In: Rheinische Post. URL: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/lessingplatz-ein-ort-der-sich-entwickelt-aid-1.5036835, Zugriff am 12.08.2016


Zitiervorschlag

Berding, Nina (2016): Zum Umgang mit Vielfalt im öffentlichen Raum – Eine ethnografische Sozialraumanalyse zum Lessingplatz in Düsseldorf-Oberbilk. In: sozialraum.de (8) Ausgabe 1/2016. URL: https://www.sozialraum.de/zum-umgang-mit-vielfalt-im-oeffentlichen-raum.php, Datum des Zugriffs: 25.04.2024