Editorial zur Ausgabe 2/2012
Liebe LeserInnen,
In der zweiten Ausgabe des Jahres 2012 greifen wir das Konzept der thematischen „Plattform“ wieder auf und formieren diese zum Themenschwerpunkt „Öffentliche Räume – Sicherheit – (Un-)Ordnung“. In den Debatten um die Sicherheit in öffentlichen Räumen ist in den letzten Jahren eine zunehmende Schärfe zu verzeichnen. Gleichzeitig gewinnen die vermeintlichen „Lösungen“ einer restriktiven lokalen Ordnungspolitik oft an unhinterfragter Attraktivität. Angesichts dieser Entwicklungen scheint uns ein stärkerer Diskussionsbedarf zum gesellschaftlichen Umgang mit öffentlichen Räumen gegeben, dem wir in dieser Ausgabe Raum geben wollen.
Zur Plattform „Öffentliche Räume – Sicherheit – (Un-)Ordnung“ sind in der Rubrik „Grundlagen" zwei Beiträge von Peter Ullrich/Marco Tullney und Andreas Klose versammelt, die die gesellschaftlichen Diskussionslinien zum Umgang mit öffentlichen Räumen aufgreifen und diese kritisch analysieren. Ergänzt wird der thematische Schwerpunkt durch zwei Beiträge in der Rubrik Projekte: Ein von Caroline Fritsche/Christian Reutlinger durchgeführtes Forschungsprojekt zur „Unordnung“ im öffentlichen Raum sowie ein in Wien von Richard Krisch und Christoph Stoik verfasstes „Glossar Soziale Arbeit im öffentlichen Raum“. Abgerundet wird die Plattform mit einem in der Rubrik Praxis präsentierten Beitrag zur Arbeit des Bremer Projektes „ProMeile“ im Spannungsfeld von Clubkultur, öffentlicher Sicherheit, Polizei und sozialpädagogischem Auftrag.
Jenseits der Plattform führen wir unsere bisherigen Rubriken inhaltlich fort. Im Methodenkoffer präsentiert Andreas Herz mit dem „ego-zentrierten Netzwerkanalysen" eine interessante Variante der quantitativen Netzwerkforschung. Als Gast der Ausgabe konnte mit dem Forschungsfeld „Jugendliche im Stadtquartier“ des BMVBS-Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt)“ ein innovativer Förderer von Jugendbeteiligungsprojekten gewonnen werden. In der Rubrik Projekte werden, neben den zur „Plattform“ zugeordneten Beiträgen, zwei sehr unterschiedliche Lebensphasen und Altersgruppen in den Blick genommen: Jutta Bott wirft einen Blick auf neue Wege in der sozialraumorientierten Altenarbeit und Lena Correll, Bea Hiemenz und Julia Lepperhoff widmen sich der Frage der Bedeutung von Sozialräumen für die frühkindliche Bildung. Die Rubrik Praxis stellt, neben dem „Plattform“-Beitrag, mit den von Peter Kaiser und Betül Yalciner verfassten „Lichtentaler Perspektiven“ noch eine jugendbezogene Sozialraumanalyse eines Wiener Stadtteils vor.
Wir wünschen Ihnen nun viel Freude beim Lesen und eine anregende Beschäftigung mit den Beiträgen dieser Ausgabe.
Düsseldorf, Bremen/Berlin, Wien, Rorschach im Dezember 2012,
Ulrich Deinet, Christian Spatscheck, Richard Krisch, Christian Reutlinger